Gemeinsame Zukunft wird konkreter

Nach der Annahme des Zusammenschlussvertrags wird nun in vier Arbeitsgruppen die genaue Umsetzung geplant unter dem Motto: Bewährtes erhalten, Neues wagen.

Nachdem in beiden Kirchgemeindeversammlungen dem Zusammenschlussvertrag vergangenen Sonntag mit grosser Mehrheit zugestimmt wurde, können die Arbeitskreise weiter an der konkreten Umsetzung arbeiten. Der Zusammenschluss der reformierten Gemeinden Zollikon und Zumikon soll am 1.1.2023 vollzogen werden. Natürlich gehen mit diesem Schritt auch Sorgen einher. Dem wirkt die Kirchpflege entgegen. Sie unterstreicht, dass Gottesdienste und Feiern im Lebenszyklus wie Taufen, Konfirmation, Trauung und auch Abschied weiterhin in allen drei Kirchen stattfinden werden. Organisation und Verwaltung sollen dagegen optimiert werden.

Konkret wird bereits in vier Arbeitsgruppen geplant: „Gottesdienst und Musik“, „Familien, Kinder und Jugendliche“, „Diakonie und Erwachsenenbildung“ und  „Ressourcen“, womit Personelles, Liegenschaften und Finanzen gemeint sind.

Zu den Gottesdiensten: Die bisherigen Pfarrstellenprozente ändern sich nicht. In jedem Ortsteil der neuen Kirchgemeinde wird eine Pfarrperson wohnen und arbeiten. Bei Todesfällen werden wann immer möglich persönliche Wünsche berücksichtigt. In Zollikon ist das Prinzip der Amtswoche schon bekannt, in Zumikon mit seiner einzelnen Pfarrperson wurde bislang mit Vertretungen gearbeitet. Zusätzlich sollen neue Formate eingeführt werden wie „In Motion“ in Zumikon. Bewährte Formate wie „pop up“ in Zollikerberg oder „Licht & Klang“ in Zollikon bleiben erhalten. Die Gottesdienstgemeinden lernen so auch neue Gesichter kennen, nach Bedarf kann ein Fahrdienst eingeführt werden. Auch bei der Musik gelte der Dreischritt „Bündeln, Bewahren, Expermimentieren“. Die etablierten Angebote sollen erhalten blieben; neue Angebote wie ein Kindermusical oder ein Ad-hoc-Chor sind denkbar.

Ideen-Briefkästen

Zu den Familienangeboten: Neben dem bewährten „Singe mit de Chliine“ könnte ein „Fiire mit de Grosse“ für Kinder von fünf bis sieben Jahren aufgebaut werden. Dieser Anlass würde lokal durchgeführt aber gemeinsam vorbereitet. In „Ideen-Briefkästen“ können parallel die Eltern ihre Wünsche deponieren. Beim kirchlichen Unterricht wird vermehrt auf Wahlmodule gesetzt. Schon heute können die Kinder wählen, etwa zwischen Tageslager oder Weihnachtsspiel. Ebenso soll die Konfirmationszeit geplant werden. Die Jugendlichen entscheiden zwischen den Formaten „wöchentliche Lektion“, „Kompakt-Tage“ oder „zweiwöchentliche Konf-Abende mit gemeinsamem Kochen.

Grundsätzlich sollen die Kinder von Anfang an in ihre Kirche hineinwachsen. Mit steigendem Alter vergrössert sich der Radius der Aktivitäten. Ist für kleine Kinder das Angebot vor Ort wichtig, sind die Kinder spätestens nach der Primarschule mobiler.

Verwaltung vor Ort

Schon jetzt wird die Diakonie in Zollikon und Zumikon breit gefächert gelebt. Neben der klassischen individuellen Seelsorge gibt es Angebote wie „Gmüetlizmittag“ und „Mosaik-Gesprächsgruppe, neu auch  das „Café am Puls“. Es gibt Kooperationen beim Zolliker Besuchsdienst und beim Theaternachmittag in Zumikon. Diese sollen intensiviert werden.

Mit Blick auf die Liegenschaften unterstreicht der Zusammenschlussvertrag, dass die Kirche „im Dorf“ bleibe. Es wird weiterhin drei Kirchenzentren geben, in denen Gottesdienste gefeiert und kulturelle Anlässe durchgeführt werden. Auch die Verwaltung soll weiterhin in Zollikon und Zumikon angesiedelt sein. Sie sei eine wichtige Anlaufstelle für die Gemeindemitglieder vor Ort.