Würdigung zweier Autorinnen

Am Sonntag wird der Kunstpreis Zollikon in der Sparte Literatur vergeben. Geehrt werden Getrud Leutenegger und Tabea Steiner mit dem Förderpreis.

Die Preisträgerinnen Gertrud Leutenegger und Tabea Steiner (Bilder: zvg)

Der mit 10’000 Franken dotierte Kunstpreis geht an die Schriftstellerin Gertrud Leuten­egger. Sie veröffentlicht seit 1975 Romane, Essays, Gedichte und Thea­terstücke; ein Werk, für das sie vielfach ausgezeichnet wurde. In ihrem neusten Roman «Späte Gäste» (2020), einem poetischen Dialog mit einem geliebten Toten, erkennen Leserinnen und Leser von Leuten­eggers Werken eine Rückkehr zu Figuren und Beziehungskonstellation in «Pomona» (2004) sowie zu den durchwachten Nächten in «Vorabend» (1975), ­«Ninive» (1977) und «Panischer Frühling» (2014). Auch auf formaler Ebene ist der nach innen gerichtete Blick präsent, der die Erzählweise von Gertrud Leuten­egger bestimmt. «Späte Gäste» ist ein Geflecht von Erinnerungssequenzen und Assoziationen, in dem die Handlung zugunsten einer atmosphärischen Dichte zurücktritt.

Die Förderpreisträgerin Tabea Steiner ist eine vielversprechende junge Schriftstellerin. Ihr Debutroman «Balg» (2019) hat es auf die Shortlist des Schweizer Buchpreises geschafft. Sie ist Mitinitiantin und Moderatorin verschiedener Lese- und Literaturfestivals und mittlerweile Präsidentin der Jury des Schweizer Literaturpreises.

Im Rahmen der Preisverleihung erhält das Publikum eine Lese-Kostprobe der beiden Autorinnen. Musikalisch begleitet wird die Feier von Matthias Ziegler, Preisträger des Kunstpreises Zollikon 2020. Er gilt als einer der vielseitigsten und innovativsten Flötisten seiner Generation, da er traditionelle Literatur wie zeitgenössische und improvisierte Musik gleichermassen beherrscht.

Anmeldung zur Preisverleihung ist erwünscht per Mail an empfang@zollikon.ch bis 9. Juni 2021. Sonntag, 13. Juni, 17 Uhr Gemeindesaal Zollikon