Eine saubere Sache

Noé Frey und seine Mitschüler entdeckten eine alte Seife neu und vertreiben sie nun via Internet.

Der Zumiker Noé Frey (zweiter von links) und seine Mitschüler gründeten Althea-Cosmetics. (Bilder: zvg)
Der Zumiker Noé Frey (zweiter von links) und seine Mitschüler gründeten Althea-Cosmetics. (Bilder: zvg)

So manches haben unsere Schüler und Schülerinnen im vergangenen Jahr durch Corona, Schulschliessungen und Homeschooling nicht gelernt. Mancher Lernstoff blieb auf der Strecke. ­Eines lernten sie umso besser: ­Händewaschen. Wir alle – gross oder klein – wurden im vergangenen Frühling Meister im Einschäumen der Hände, der Daumen, der Zwischenräume. Genau in diesen Zeitraum fiel auch der Kick-off in der Kantonsschule Hottingen.

Im Wahlfach «Entrepreneurship» galt es, kreative Ideen für Unternehmungen zu finden. Der Zumiker Noé Frey stellte mit seinen fünf ­Mitstreitern das Händewaschen in den Fokus. «Wir wollten eine gute Alternative zu den Desinfektionsmitteln bieten. Diese sind oft schädlich für die Haut und riechen meistens nicht gut.» Das junge ­Unternehmen namens Althea-­Cosmetics guckte sich auf dem Markt um und stiess auf die gute, alte Blockseife. Kurzerhand wurden verschiedene Exemplare bestellt und auf Geruch, Konsistenz und Zusammensetzung getestet. «Wir mussten gar nichts neu erfinden. Unser Produkt gab es bereits. Es war nur auf dem Weg in die ­Vergessenheit», erinnert sich der 17-Jährige. «Alles rund um unsere Seife ist Natur», schwärmt er weiter. Die Seifen werden im Toggenburg hergestellt – ohne Plastik, ohne Chemie. Die meisten Zutaten ­kommen aus der Region. Auf der Firmenwebseite klingt das so: «Das Toggenburg – seine schönen Wiesen, die herrliche Bergluft und seine atemberaubenden Wälder – all dies nutzen wir, um Ihnen den Tag zu verschönern mit unseren handgemachten Seifen.»

Auch die Verpackung kommt ganz ohne Plastik aus. Die Seifen werden in Kartons geliefert. «Bei unserer Seife braucht man auch keinen Dispenser aus Plastik», unterstreicht der Zumiker. Zum Angebot gehören die Modelle «Kräuter», «Ringel­blume» (mit Kokosnussöl, Ringelblüemli, Kakaobutter und ätherischen Ölen) und «Honigmilch» (mit ­Olivenöl, Leinöl, Hanföl, Schwarzkümmelöl und Schafmilch). Zur Weihnachtszeit gab es auch noch eine Seife mit Fichtennadeln, zum ­Valentinstag wird es passenderweise eine mit Rosenwasser geben.

Das Projekt «Entrepreneurship» ist aber keine Spielwiese für blumige Ideen. Es geht in erster Linie um den Erfolg eines Unternehmens – also auch um den Gewinn. Und da sieht es bei Althea-Cosmetics nicht schlecht aus. Rund 750 Exemplare sind über Bestellungen schon verschickt worden. Das Projekt, das auch von «Yes.Switzerland» betreut wird, läuft noch bis Ende des Jahres. Dann wird das Unternehmenskonto aufgelöst, der Erlös wird geteilt. Noé Frey und seine Mitschüler hoffen natürlich auf eine Summe, die sich gewaschen hat.