Bei den Liegenschaften gingen die Wogen hoch

An der Gemeindeversammlung hatte die Zolliker Bevölkerung über drei Geschäfte zu befinden. Die Zahl der Stimmberechtigten lag rekordverdächtig tief.

Viele leere Stühle und Masken vor den Gesichtern: So sieht eine Gemeinde­versammlung in Zeiten von Covid-19 aus. (Bild: chi)

Die Gemeindeversammlung fand im Gemeindehaus unter Einhaltung der derzeit strengen Corona-Schutzmassnahmen statt. Ein Überblick über die drei Geschäfte sowie die Resultate:

1.Abnahme der Jahresrechnung 2019Annahme
2.Netzanstalt Zollikon: Jahresrechnung und Geschäftsbericht 2019Annahme
3.Neuweg 3+5, Verkauf der LiegenschaftenAnnahme

Die Gemeindeversammlung vom Mittwochabend stand ganz im Zeichen von Corona. Ausser für die jeweils sprechende Person herrschte für alle im Gemeindesaal Maskenpflicht. In seiner ­Begrüssung bat Gemeindepräsident Sascha Ullmann darum, sich im Anschluss an die Veranstaltung nicht in Gruppen aufzuhalten. Entsprechend musste auch auf den traditionellen Apéro verzichtet werden. Die Zahl der Anwesenden entsprach ebenfalls der gegenwärtigen Situation: Es wurden lediglich 64 Stimmberechtigte gezählt. Trotzdem sollte es beim dritten Traktandum des Abends, dem Verkauf zweier Häuser, einigen Diskussionsbedarf geben.

Das erste, von Finanzvorsteherin Sylvie Sieger vorgestellte Geschäft war die mit einem Plus von 17,2 Mio. Franken geschlossene Jahresrechnung 2019. Nach der Empfehlung durch RPK-Präsident Viktor Sauter sowie einigen weiteren Wortmeldungen wurde das Geschäft ohne Gegenstimme angenommen.

Bauvorsteher Martin Hirs präsentierte das zweite Traktandum: die Abnahme der Jahresrechnung und des Geschäftsberichts der Netzanstalt Zollikon. Die vom Gemeinderat, der RPK sowie sämtlichen Parteien empfohlene Vorlage wurde ebenfalls einhellig angenommen.

Leidenschaftliche Debatte

Am höchsten gingen die Wogen beim dritten und letzten Geschäft. Nachdem Liegenschaften-Vorsteher Bernhard Ecklin für den Verkauf der Liegenschaften Neuweg 3 und 5 geworben hatte, folgten eine Reihe kritischer Voten aus dem Publikum. Sie alle zielten in dieselbe Richtung, nämlich gegen die Veräusserung von Liegenschaften und für die Schaffung von neuem, erschwinglichem Wohnraum. Nach der teilweise leidenschaftlich geführten Debatte zwischen Kritikern, Gegenrednern und Fragen an den Gemeinderat leitete Sascha Ullmann schliesslich zur Abstimmung über. Die Annahme der Vorlage setzte sich gegen rund ein Dutzend Gegenstimmen durch, bevor die Versammlung kurz nach halb zehn beschlossen wurde.

Präsentation der neuen ­Gemeindeordnung

Vorgängig zur Gemeindeversammlung fand um 18.30 Uhr eine die ­Info-Veranstaltung zur neuen Gemeindeordnung statt, über die das Stimmvolk im Juni 2021 befinden soll. Die Vorvernehmlassung der Parteien und Behörden hatte bereits stattgefunden; nun legte der Gemeinderat den Entwurf auch der Bevölkerung vor. Nach einer kurzen, eher technischen Präsentation durch Sascha Ullmann meldete sich nur einer von rund zwei Dutzend Teilnehmenden mit einer Verständnisfrage zu Wort. Kritik am Entwurf gab es an diesem Abend keine, die Rekursfrist läuft bis Ende November.