Das Beste aus zwei Welten

Die reformierten Kirchen Zollikon und Zumikon planen einen Zusammenschluss. Damit die Pläne konkretisiert werden können, braucht es noch die Zustimmung der Mitglieder.

In eine gute Zukunft: Die reformierten Kirchen Zollikon und Zumikon könnten bald näher zusammenrücken.

Seit einiger Zeit denken die reformierten Kirchgemeinden Zollikon und Zumikon über einen Zusammenschluss nach. Die Gründe liegen vor allem im Mitgliederschwund der Landeskirche. Dieser geht einerseits auf aktive Austritte zurück, andererseits auf demografische Verschiebungen – namentlich auf ein Wegsterben älterer Mitglieder bei gleichzeitiger Stagnation des Nachwuchses. «Die Kirchgemeinden ­hatten von der Landeskirche den Auftrag bekommen, Fusionen zu prüfen», sagt Malte Müller, Präsident der Kirchenpflege Zumikon. In diesem Rahmen wurde vor sieben Jahren der Versuch unternommen, die Kirchgemeinden Zollikon, Zumikon, Küsnacht, Erlenbach und Herrliberg zu vereinen. Letztlich hat man beim Projekt «Kooperation 5+» keine Einigung gefunden, weil die Interessen und Erwartungen dann doch zu unterschiedlich waren.

Zumikon und Zollikon stehen seither jedoch im Austausch. «Neben der geografischen Nähe und der Forchbahn verbindet unsere beiden Kirchgemeinden auch eine gegenseitige Sympathie», sagt Malte Müller. Dass man auch gut zusammenarbeiten könne, hätten gemeinsame Gottesdienste und Bildungsange­bote für Alt und Jung gezeigt. Die beiden Kirchenpflegepräsidien haben zusammen mit einem externen Berater eine Roadmap erarbeitet, in der die einzelnen Schritte auf dem Weg zu einer möglichen Fusion definiert sind. Der erste Schritt war eine Info-Veranstaltung für die ­Mitarbeitenden der beiden Kirch­gemeinden, der Ende September stattgefunden hat. Am 26. Oktober folgt eine Information sowie ein Austausch mit der Bevölkerung. «Diesen Anlass sehen wir als ­Möglichkeit, den Puls zu spüren», sagt Hanni Rüegg, Kirchenpflegepräsidentin von Zollikon. «Wo liegen die Bedürfnisse, worauf müssen wir unser Augenmerk besonders richten?»

Voneinander profitieren

Beide Kirchenvertreter sehen in ­einem Zusammenschluss Chancen, um voneinander zu profitieren. «Zollikon ist mit drei Pfarrpersonen etwas facettenreicher als Zumikon mit einer Pfarrperson», sagt Hanni Rüegg. «Auch würden uns durch den Zusammenschluss mehr Räume zur Verfügung stehen, um Anlässe individueller zu gestalten.» Auch wenn die Idee nicht aus einer finanziellen Notlage erwachsen sei, könnten durch eine Fusion zudem Kosten, etwa bei der Administration, eingespart werden.

Der nächste Meilenstein für das Projekt ist der 15. November. An diesem Tag sollen die Mitglieder der beiden Kirchgemeinden über die Mandatserteilung abstimmen. Malte Müller ist es wichtig zu betonen, dass es sich noch nicht um eine Abstimmung über einen Zusammenschluss handelt: «Mit ihrer Zustimmung erteilen uns die Mitglieder erst den Auftrag, Arbeitsgruppen zu bilden, die sich mit konkreten Fragen zur Fusion beschäftigen.» Die Ergebnisse dieser Arbeit sollen den Mitgliedern Ende 2021 präsentiert werden. Erst dann wird über den Zusammenschluss entschieden.

Transparenz schaffen

Hanni Rüegg und Malte Müller sind die wesentlichen Treiber hinter der Fusionsidee. Beide setzen ihre Hoffnungen auf die Zustimmung der Mitglieder für das Projekt. ­Mögliche Sorgen und Ängste aus der Bevölkerung, etwa davor, dass durch eine Fusion auf einmal weniger Gottesdienste stattfinden könnten, nehmen sie ernst. «Wir werden so viel Transparenz wie möglich schaffen», sagt Malte ­Müller. An der Info-­Veranstaltung am 26. Oktober versuche man, möglichst alle Fragen zu beantworten und Bedenken auszuräumen. «Wir sind gewählt worden, um die Kirche in eine gute Zukunft zu führen», ergänzt Hanni Rüegg. «Genau das wollen wir mit diesem Projekt erreichen.»


Nächste Termine

Montag, 26. Oktober, 19.30 bis 21.15 Uhr, Kirchgemeindehaus Zollikerberg
Information und Diskussion mit interessierten Mitgliedern beider Kirchgemeinden

Sonntag, 15. November, ca. 11 Uhr, im Anschluss an den Gottesdienst in Zollikon und in Zumikon
Kirchgemeindeversammlungen: Abstimmung über eine Mandatserteilung