Themen auf dem Pausenplatz

Auch Kinder schreiben schon WhatsApps und SMS, verschicken Sprachnachrichten oder Mails. Aber Mädchen und Jungen reden auch miteinander. Sie tratschen, diskutieren, machen Witze – das vor allem auf dem Pausenplatz.

Kinder auf dem Pausenplatz
Auf dem Pausenplatz werden spannende Themen besprochen. (Bild: ab)

Der Zolliker Zumiker Bote wollte wissen, über was da ­gesprochen wird. Wir haben aber nicht heimlich gelauscht, sondern die Schülerinnen und Schüler der Oescher-Schule gebeten, selber aufzuschreiben, was gerade Thema ist. In unregelmässigen Abständen werden wir dieses «Pausenplatzgeflüster» publizieren. Alle Mädchen und Jungen aus Zollikon und Zumikon sind herzlich eingeladen, sich zu beteiligen. Mails bitte an: redaktion@zobo.ch. Danke.


Fairer Fussball

Sich den Ball ergattern, dribbeln, vielleicht einen Pass geben, schiessen und – Toooooor! Ich persönlich glaube, dass man sich schon vorstellen kann, was wir in der Pause tun, denn in der Pause rede ich ­eigentlich nicht. Denn wir spielen Fussball! Zurzeit spielen alle Klassen zusammen Fussball. Da kommt man oftmals recht ins Schwitzen. Am liebsten spielen die meisten Jungs auf dem grossen Rasenplatz der dem Oescher A, dem alten Gebäude gegenüberliegt. Wenn es am Vortag geregnet hat, finde ich es persönlich nervig, auf dem Rasenplatz zu spielen, denn dann rutscht man die ganze Zeit aus. Wenn dieser Platz nicht frei ist, spielen wir auf dem Fussballplatz vom Oescher B, der dem Neubau gegenüberliegt. Nur leider gibt es ab und zu Streitereien, wer die Mannschaften bestimmen darf. Manchmal verbraten wir damit sogar fast die ganze Pause. Und allzu oft sind dann auch die Teams unfair, und es ist sonnenklar wer gewinnt. Das finde ich schade, denn ich bin dafür, dass die Mannschaften ausgeglichen sind, somit es dann auch ein spannendes Spiel wird.

Julian H.


Tik Tok und Gaming

Heute in der Pause habe ich zwei Kinder über «Tik Tok» reden hören, nämlich wie viele Follower die berühmteste Tiktokerin: @charlidamelio im Moment hat. Die zwei Mädchen sind begeistert von ihr! Sie sei angeblich ihr Idol! Dann habe ich auch noch andere Mädchen über «Strichmännli»-Videos auf Tik Tok reden hören. In der Schule ist jetzt neu Skateboarden und Pennyboarden in! Es gibt ätzend viele Mädchen und Jungs, die über die Farbe und die Räderqualität reden. Es werden letztens auch sehr viele Trottinetts gestohlen! Deswegen nehmen immer weniger Kinder ihre Trottinetts zur Schule mit! Im Moment ist auch die Serie «Naruto» in. Naruto ist ein Manga, den man als beliebte Comicserie verfilmt hat. Es gab noch andere drei Sechstklässler, die über die Gymiprüfung geredet haben, denn im Moment sind die Vornoten für das Gymi sehr wichtig! Die Kinder haben auch darüber gesprochen, dass sie nicht so viel Videospiele und Mobile-Games spielen können, weil sie für die Gymiprüfung lernen müssen und sie sich echt an die ­Leine nehmen müssen, weil sie die ­Gymiprüfung bestehen wollen. Es passiert echt viel in der Pause!

Lucas K.


Trottinetts und Freizeit

Im Oescher werden in letzter Zeit Trottinetts gestohlen. Man findet sie schlussendlich am Bahnhof oder beim Platz vor der Migros. An alle, die ihr Trottinett verloren haben: Sucht an den beliebten Orten. Vielleicht liegt es dort herum. Erstaunlicherweise spielen Kinder in der heutigen Generation schon in der dritten Klasse ein Videospiel namens «Brawlstars». «Oh mein Gott», hört man Kinder tuscheln, «heute ist die Französischprüfung». Am ­anderen Ende der Schule wird über Streiche gelacht. Kinder jubeln, weil sie keine Hausaufgaben haben oder jetzt ein spannendes Fach belegen können. Das macht mich oft neidisch. Vor allem die jungen Kinder sprechen gar nicht, sondern sind vom Fussballspielen blind geworden. Es werden Pläne für den Nachmittag geschmiedet und es wird abgemacht. Lehrer werden wegen einer schwierigen Prüfung kritisiert. «Immer diese fiese Frau …», hört man in diesem Fall. Die Mädchen sitzen in der Ecke und sprechen über das Privatleben. Es erstaunt mich jedes Mal zu sehen, wie Kinder in der Pause allein nur rumsitzen und nichts tun. In der Pause gibt es viel Spannendes zu erleben.

Marc F.


Gymivorbereitung

Manche Kinder reden in den Pausen über die Zukunft. Zum Beispiel, ob man in das Gymnasium gehen möchte oder als was man in der ­Zukunft arbeiten möchte. In meiner Klasse ist das grösste Thema glaube ich das Gymnasium, weil es an deiner Zukunft angeschlossen ist. Manchmal stresst das, wenn alle nachfragen über das Gymnasium oder über das Ganze insgesamt. Aus meiner Sicht ist das auch nicht schlimm, wenn man es nicht ins Gymnasium schafft. In meiner Klasse gab es dann auch mal ein Austausch darüber, was man arbeiten möchte, ob man ins Gymnasium möchte und ob man eine Berufslehre macht. Natürlich wollte die Mehrzahl ins Gymnasium. Der Lehrer will natürlich auch wissen, wo jeder steht. Es gab auch eine Diskussion, wo jeder mich fragte: «Willst du ins Gymnasium gehen?» Und ich antwortete: «Keine Ahnung», weil mich das echt stresst. Als manche sich in den Pausen ­darüber austauschten, sagten die meisten, dass der Test echt blöd sei und dass er schwierig werde. Und sowas macht, dass man unsicher wird darüber. Ich glaube, dass die Gymiprüfung echt sehr viel Arbeit und Anstrengung bedeutet.

Nina E.


Schoggitaler im Verkauf!

Jedes Jahr organisiert der Schweizer Heimatschutz und Pro Natura einen Schoggitalerverkauf für ein Schutzprojekt, an dem die 3.- bis 6.-Klässler der Schule Zollikon mitmachen. Die Taler kosten fünf Franken und sind für einen guten Zweck. Dieses Jahr war es für die Tiere und die Natur im Bavonatal, das im Tessin liegt. Hauptsächlich gehen wir Schüler und Schülerinnen zum Migrosplatz, zum Bahnhof oder zur Post, aber wir verkaufen eigentlich in ganz Zollikon. Wir klingeln auch an Haustüren, was manchmal Mut braucht. Im grossen Ganzen macht es viel Spass, da man mit Freunden oder mit Geschwistern rausgehen kann. Leider ist es auch schon vorgekommen, dass ein erwachsener Mann Kinder, die bei ihm angeklopft haben, mit einem wütenden Befehl weggeschickt hat und sehr unfreundlich war. Glücklicherweise gibt es nicht nur schlechte, sondern auch gute Erlebnisse, denn einmal hat ein alter Mann, der keine Schokolade essen durfte, mir und meiner Freundin 10 Franken gegeben, damit wir beide selbst einen Schoggitaler geniessen konnten.

Anna K.


Nicht stressen lassen

Bei uns Sechstklässlern ist das Gymnasium immer wieder ein Thema. Will man ins Gymnasium? Wenn ja, in welches? In welches nicht? Schafft man es? Was ist, wenn nicht? Das kann einen nervös machen. Wenn man nervös ist, bekommt man Blackouts und denkt, dass man die Prüfung nicht besteht, es keine genügende Note für die Gymiprüfung gibt, und dann schafft man keinen guten Beruf. Es geht aber noch schlimmer: Es ist ansteckend, und man kann jemanden dazu bringen, sich aufzuregen. Bei diesem Thema wird man ab und zu traurig, weil man das letzte Jahr gemeinsam in einer Klasse ist. Aber weil es nur ab und zu ist, glaube ich, dass es sich im Moment, in dem man sich trennt, schlimmer anfühlt. Ich würde sagen, das Schicksal überrascht mich immer wieder, weil ich nicht so viel erwarte. Manche wollen gar nicht ins Gymnasium. Die fühlen sich dann wahrscheinlich vom Thema ausgeschlossen. Aber ich will euch sagen: Kein Stress!

Patricia P.