Schülerbands sind bald heimatlos

Mit dem Abriss des alten ­Metzgereigebäudes verlieren die Bands von Musiker Jürg Bruhin ihr Domizil – und er seine Wohnung.

Trübe Aussichten für das Gebäude der ehemaligen Metzgerei – und auch für Jürg Bruhin. (Bild: bms)
Trübe Aussichten für das Gebäude der ehemaligen Metzgerei – und auch für Jürg Bruhin. (Bild: bms)

Dass der Zumiker Dorfplatz neu gestaltet werden soll, steht seit längerer Zeit fest und wird vom Gemeinderat in Angriff genommen. Eine besondere Rolle spielt dabei auch das Gebäude der ehemaligen Metzgerei Schweizer an der westlichen Seite des Platzes. Nur kurz nach dem 100. Geburtstag hatte der Betrieb schliessen müssen. Die Liegenschaft, in der auch mehrere Wohnungen untergebracht sind, ist bereits verkauft worden. Die neue Besitzerin, eine Immobilienfirma, möchte das Gebäude abreissen und einen Neubau errichten, und das möglichst schnell. Die Pläne für die Umgestaltung des Dorfplatzes sind davon auch betroffen, weil schon im Vorfeld feststand, dass der Bereich in der Höhe angeglichen werden soll. Bislang führen parallel eine Rampe und eine Treppe zur tiefer liegenden Liegenschaft.

Vom Abriss betroffen ist aber auch Jürg Bruhin. Der Musiker, der sowohl für die Musikschule als auch für die Juchschule während rund zwanzig Stunden pro Woche die Schülerbands betreut und Gruppenunterricht anbietet, arbeitet und lebt in dem Haus. «Ich habe noch eine Gnadenfrist bis März des kommenden Jahres», sagt er. Bis dahin muss er einen neuen Probenraum und eine Wohnung für sich gefunden haben. Unter anderem überprüft die Schule zurzeit, ob sie einen Raum für die Schülerbands freiräumen kann. Das mache die Suche für den Musiker leichter: Wer vermietet schon eine Wohnung, in der dann ein Schlagzeug aufgebaut wird und die Gitarren in die Verstärker gestöpselt werden? Durchschnittlich fünf bis sechs Bands betreut Jürg Bruhin in Zumikon, ebenso ist er federführend bei den Auftritten vor den Ferien. (bms)