11/2016 In Zumikon ist Abfall eine saubere Sache

In Zumikon ist Abfall eine saubere Sache

In die Sammelstelle Schwäntenmos in Zumikon wird alles Mögliche und Unmögliche gebracht: vom Altöl bis zum kleinen Tierkadaver, von der Kaffeekapsel bis zum Altreifen.

Roli Grimm weiss, was Zumikon alles fortwirft. Er ist der Chef der Abfallsammelstelle im Schwäntenmos und achtet darauf, dass die Tonnen von Abfällen, die jedes Jahr in der Sammelstelle entsorgt werden, am richtigen Ort landen. Nebst den rund 1000 Tonnen Kehricht- und Sperrgut, die jährlich von den Grimm-Lastwagen abgeholt werden (mit dieser Firma ist Roli Grimm übrigens nicht verwandt), fällt nämlich noch eine ganze Menge anderer Abfälle an. Denn Zumikon trennt. Und zwar ziemlich vorbildlich. Im Schwäntenmos werden beispielsweise rund 123 Tonnen Karton jährlich entsorgt, gratis und franko. Oder wöchentlich ein Kübel Kaffeekapseln – der gebrauchte Kaffee wird kompostiert, das Aluminium wiederverwendet. Sogar Korken nimmt die Sammelstelle entgegen. Für die dazugehörenden Flaschen stehen die Sammelcontainer ebenfalls bereit.

Eine Tonne Altöl entsorgt Zumikon jährlich im Schwäntenmos – säuberlich getrennt nach Speise- und Maschinenöl. Diese Abfälle stammen nur aus Haushalten, industrieller Abfall wird anderweitig entsorgt. Selbst Tetrapackungen nehmen Roli Grimm und seine Mannschaft entgegen. Die Holzfaser, die darin enthalten ist, wird wieder verwendet. Selbstverständlich finden auch Büchsen und Aludosen im Schwäntenmos «ihre letzte Ruhestätte», genauso wie Styropor.

Keine toten Kühe

Für das Altpapier steht ein grosser Container vor der Sammelstelle. Natürlich will die Gemeinde im Schwäntenmos die Vereine, welche Altpapier sammeln, nicht konkurrenzieren. Der Container ist vielmehr ein Service für diejenigen Zumiker, die ohnehin ihren Abfall ins Schwäntenmos bringen und das Altpapier gleich mit entsorgen wollen. Die Gemeinde verkauft das gesamte Altpapier und bezahlt den sammelnden Vereinen ihren Anteil aus.

In einem separaten Raum stehen Kühlboxen. Sie sind für die Tierkadaver bestimmt. «Eine tote Kuh können wir nicht entgegennehmen», meint Roli Grimm. Aber tote Igel oder Haustiere würden sie annehmen, führt er weiter aus. Die gesammelten Kadaver werden dann in der Sammelstelle abgeholt und fachmännisch entsorgt.

Fast alles kostenlos

Das meiste Abfallgut nimmt die Sammelstelle kostenlos entgegen. Nur Gruben- und Deponiegut kostet 50 Rappen pro Kilogramm, ebenso Metall und Sperrgut. Auch Reifen kann man gegen Entgelt im Schwäntenmos entsorgen – mit oder ohne Felgen. Elektrogrossgeräte wie Staubsauger und Elektroschrott wie Computer werden genauso wie Batterien, Toner- und Druckerpatronen gratis zurückgenommen.

Das Schwäntenmos ist zudem eine Kleidersammelstelle. Der Container steht im Gebäude bereit, der Inhalt geht an die Texaid.

Aus Abfall wird Kunst

Für manche ist die Sammelstelle auch Fundstelle. Der Zumiker Künstler Andi Rämi, der Skulpturen aus Metall und Blech anfertigt, macht immer wieder Streifzüge durch das Schwäntenmos, um Material zu suchen. «Manchmal legen sie mir einige Stücke beiseite, von denen sie denken, dass ich sie brauchen kann», meint er schmunzelnd.

Die Zeiten haben sich wirklich geändert. Während früher der ganze Abfallmix im «Güselsack» gelandet ist, trennt man heute bewusst. Und weil es ein ökologischer Unsinn ist, wenn Private in die Verbrennungsanlage fahren, stellt die Sammelstelle Schwäntenmos eine echte Serviceleistung der Gemeinde für die Bevölkerung dar. (wn)

Die Abfallsammelstelle Zumikon im Schwäntenmos, Mo, Mi, Do und Fr, 13.30 bis 16.30 Uhr, Sa, 8.30 bis 11.30 Uhr, Dienstag geschlossen.