46/2015 Beim «Margriitli» wehte ein Hauch von Wehmut durch den Saal

Beim «Margriitli» wehte ein Hauch von Wehmut durch den Saal

Traditionell am ersten November-Samstag lud die «Harmonie Zumikon» zum Jubilaren- und Seniorenkonzert in den Gemeindesaal. Die zahlreichen Senioren genossen das gesellige Beisammensein.

Eigentlich ist das Jubilaren- und Seniorenkonzert der «Harmonie» ja ein gigantisches Kuchen- und Sandwich-Buffet mit musikalischer Begleitung. Das Publikum zwischen 60 und über 90 erfreut sich am angeregten Gespräch mit alten Bekannten – da kommt «Weisch no»-Stimmung auf. Und es freut sich am schmissigen Spiel der «Harmonie», die an diesem Anlass jeweils zur Hochform aufläuft. Ganz im Sinne seiner Zuhörerschaft beginnt das Konzert mit einem rassigen Marsch. Dann begrüsst Präsidentin Ruth Winistörfer die Senioren. Von den 1400 Zumiker Senioren sind viele gekommen, der Saal ist beinahe bis auf den letzten Platz besetzt. Der Wirt des Gemeindesaales habe bei diesem Ansturm zusätzliche Tassen kaufen müssen, merkt Winistörfer an. 148 Jubilare über 80 Jahre zählt Zumikon momentan, drei davon sind dieses Jahr 95 Jahre alt geworden, mitfeiern konnte leider keiner von ihnen. Dafür sind von den 15 90-Jährigen zwei anwesend, von 43 85-Jährigen eine Jubilarin und von den 66 80-Jährigen immerhin 19. Besonders erfreut zeigte sich Ruth Winistörfer, dass 21 Paare auf eine lange, gemeinsame Zeit zurückblicken können. Drei von ihnen feierten oder feiern heuer die Eiserne Hochzeit, sind also seit 65 Jahren verheiratet. Eine beinahe schon biblisch lange Zeit.

Die Titel für Montreux

Kein Jubilar ist der anwesende Gemeinderat Thomas Epprecht. Er richtet Grüsse und Glückwünsche des Gemeinderats aus und bedankt sich bei den Anwesenden, dass sie in den 70er-Jahren den Mut gehabt hatten, der Neugestaltung des Dorfzentrums zuzustimmen. Das heisst, die Forchbahn unterirdisch durch das Zentrum zu führen. Das sei möglich gewesen, weil dazumal noch kein Finanzausgleich existiert habe. Nach all den Worten führte Dirigent Lukas Hering wie gewohnt witzig und souverän durch den musikalischen Nachmittag. Und weil nächstes Jahr das Eidgenössische Musikfest in Montreux stattfindet, spielte die «Harmonie» gleich drei Titel ihres dafür bestimmten Repertoires. Mit einem davon möchte Zumikon den Wettkampf für sich entscheiden.

Der Schatz am Zürisee

In der Pause wird dann die «heisse Schlacht ums kalte Buffet» eröffnet. Die «Harmonie» hat wieder die bewährte «Belegte-Brötli-Fliessband-Streichanlage» in Betrieb genommen und Unmengen von Sandwiches produziert. Auch die verlockenden Kuchen stammen alle aus Harmonie-Küchen. Und schon beginnt der zweite Teil des Konzertes. Mit dem wunderschönen «What a wonderful world» von Louis Armstrong, gekonnt interpretiert von Satchmo Matthias Wydler. Es folgen das «Margriitli» des unvergesslichen Teddy Stauffer, «Ich han en Schatz am schöne Zürisee» der Geschwister Schmid – und natürlich die «Gilberte de Courgenay» mit dem Text von Hanns in der Gand, der ja in Zumikon gelebt hat und nach dem auch eine Strasse hier benannt ist. Da singen viele leise mit und wischen sich verstohlen eine Träne aus den Augen. Als Zugabe dann das absolute Highlight: das «Landi 39 Medley», das so manche in Erinnerungen schwelgen lässt. (wn)