Projektwoche im Zeichen der Freude
Advent ist die Zeit des Besinnens, aber auch des Feierns und des Schenkens. Ein ganz besonderes Geschenk machten während dieser Woche die Schüler und Lehrer der Schule Rüterwis. Im Rahmen einer Projektwoche schenkten sie ihren Mitmenschen etwas, das sich für kein Geld kaufen lässt: Freude.
Fröhlich geht es zu und her an diesem Dienstagmorgen auf dem Schulareal des Primarschulhauses Rüterwis im Zollikerberg. Für einmal sind in den Schulzimmern keine über Mathebücher büffelnde oder Vokabularkärtchen auswendig lernende Kinder zu finden, sondern singende, spielende, bastelnde und backende. Vom Kindergärtner bis zur Sechstklässlerin, von der Logopädin bis zum Klassenlehrer, alle verfolgen sie ein und dasselbe Ziel: Sie wollen Freude schenken.
Eine solche alters- und klassenübergreifende Projektwoche wird im Schulhaus Rüterwis alternierend zum Sommerfest oder einer Schwerpunktwoche alle vier Jahre durchgeführt, erklärt der Schulleiter Beat Albonico. Bei der Eruierung des diesjährigen Themas sei die Lehrerschaft in Zusammenhang mit Weihnachten auf das Thema des Freude Schenkens gekommen. «Wir möchten, dass die Kinder erfahren, was es bedeutet, anderen eine Freude zu bereiten», sagt der Schulleiter.
Schwermut weicht der Freude
Auftakt zur Projektwoche ist jeden Morgen in der Turnhalle, wo sich alle 380 Kinder mit ihren Lehrpersonen versammeln, um gemeinsam Weihnachtslieder zu singen oder einer Geschichte zu lauschen. Anschliessend schwärmen sie in die verschiedenen Klassenzimmer aus, um an den unterschiedlichsten Geschenken zu arbeiten (mehr dazu auf Seite 3). Eine ganz besondere Freude überbrachte die 2. Klasse von Eva Strüby. In der Klinik Lengg trugen sie am Dienstagnachmittag verschiedenste Weihnachtslieder vor. Unermüdlich sangen und summten die 21 Mädchen und Buben auf vier Stationen Adventslieder voller Hoffnung und Vorfreude auf das kommende Fest. Tief berührt vom besonderen Geschenk zeigte sich eine Patientin, die morgen ihren 83. Geburtstag feiert. «Die Adventszeit», sagt sie mit zittriger Stimme, «ist eine schöne, wenn man krank oder einsam ist aber auch eine schwierige Zeit.» Sie erzählt vom kürzlichen Verlust ihrer Tochter und dem erlittenen Herzinfarkt. Bedrückt ist die betagte Frau an diesem grauen Dezembernachmittag aber nicht. Die Kinder haben geschafft, was sie sich vorgenommen haben: Sie schenkten ihr Freude und liessen die betagte Frau ihre eigene Geschichte für einen kurzen Moment vergessen. (mmw)