49/2014 Katholiken erhöhen Steuerfuss um 1 Prozent

Katholiken erhöhen Steuerfuss um 1 Prozent

Die katholische Kirchgemeindeversammlung von Zollikon, Zollikerberg und Zumikon verlief ohne grössere Diskussionen. Mit einer grossen Mehrheit wurde der Voranschlag für 2015 gutgeheissen und die Erhöhung des Steuerfusses um ein Prozent auf 9 Prozent festgesetzt. Letzteres steht hauptsächlich im Zusammenhang mit der Sanierung des Pfarreizentrums Zollikon.

Beinahe in Rekordtempo ging die katholische Kirchgemeindeversammlung am Montagabend im Pfarreizentrum Zollikerberg über die Bühne. Nach 45 Minuten waren die zwei Punkte auf der Traktandenliste abgehakt, die Versammlung geschlossen und die Stimmberechtigten konnten sich zum Apéro begeben.

Im ersten Punkt auf der Traktandenliste wurden der Voranschlag und der Steuerfuss für das kommende Jahr diskutiert. Die von der Kirchenpflege vorgeschlagene Erhöhung des Steuerfusses von 8 auf 9 Prozent hängt mit der Sanierung des Pfarreizentrums Zollikon zusammen. «Um die Bautätigkeit finanzieren zu können, soll der Steuerfuss für 2015 erhöht werden», erklärte Kirchenpflegepräsident Urs Häfliger den über 50 anwesenden Stimmberechtigten. Gutsverwalter Pius Baumann führte aus, dass mit einer Erhöhung die Liquidität sichergestellt und eine Verschuldung verhindert werde. Dies zeuge von Kontinuität in der Finanzplanung. Schon an der Kirchgemeindeversammlung vom 17. Juni 2013 zur Abstimmung über den Baukredit zur Sanierung des Pfarreizentrums hatte die damalige Kirchenpflege eine spätere Erhöhung um 2 Prozent angekündigt. «Aufgrund der geringen Zinsbelastung auf dem Fremdkapital und der positiven Aussichten bezüglich der Steuereinnahmen sind wir der Meinung, dass nur eine moderate Erhöhung notwendig ist», so Urs Häfliger. Deshalb habe man darauf verzichtet, eine Erhöhung um 2 Prozent anzustreben. Eine Anhebung um ein weiteres Prozent stehe voraussichtlich im Jahr 2017 an.

Raphael Widmer, Präsident der Rechnungsprüfungskommission (RPK), führte in seiner Stellungnahme aus, dass die Mehrheit der RPK zum heutigen Zeitpunkt gegen eine solche Steuererhöhung auf 9 Prozent sei. Es sei genügend Eigenkapital vorhanden und die Liquidität könne sichergestellt werden. Zudem sei es schwierig vorauszusagen, wie sich die Steuereinnahmen entwickeln würden. Vor einer Steuererhöhung müssten ausserdem Einsparmöglichkeiten genauer untersucht werden. Der Steuerfuss solle somit belassen und die Situation in einem Jahr nochmals geprüft werden, so Widmer. Die Stimmberechtigten liessen sich jedoch nicht davon überzeugen. Mehrere Voten betonten, dass die Steuererhöhung schon 2013 bei der Abstimmung zum Pfarreizentrum angekündigt worden war. Deshalb komme dies nicht überraschend. Die grosse Mehrheit – 42 Ja- zu 6 Nein-Stimmen – sprach sich für den Steuerfuss von 9 Prozent aus.

Fertigstellung des Pfarreizentrums im November 2015

Der Voranschlag für das Jahr 2015 wurde ebenfalls genehmigt; darin werden Gesamtausgaben von 3 827‘100 CHF und ein Gesamtertrag von 3‘153‘800 CHF vorgesehen, woraus ein Aufwandüberschuss von CHF 673‘300 resultiert, der dem Eigenkapital belastet werden soll.

Zum Abschluss der Versammlung wurden weitere Informationen zum Stand der Sanierung des Pfarreizentrums kommuniziert. «Die Bauarbeiten verlaufen bisher nach Programm», betonte Liegenschaftsverwalter Franz Grisiger. Für kommenden Frühling ist nach Abschluss der Roharbeiten eine öffentliche Info-Veranstaltung in Planung, in der eine Führung durchs Pfarreizentrum organisiert und eine planerische Darstellung des Zentrums im fertigen Zustand zur Schau gestellt wird. Die Fertigstellung des Pfarreizentrums Zollikon ist auf Ende November 2015 geplant. (sb)