40/2014 Unser Wald direkt hinter der Haustür

Unser Wald direkt hinter der Haustür

Der Verein Zollikerwald hat sich zum Ziel gesetzt, der Bevölkerung ihren Wald näher zu bringen. Dazu lud er letzten Dienstagabend zu einem Waldspaziergang mit Expertenbegleitung ein. Der Bündner Forstingenieur Ruedi Zuber richtete den Blick auf die Schönheiten links und rechts der Waldwege und wies auf mögliche Attraktivitätsoptimierungen hin.

«Unser Verein Zollikerwald ist 2007aus der Zukunftskonferenz der Gemeinde entstanden», erklärte Präsident Urs Schneider den Wald-Interessierten zu Beginn. «Da unser Wald Zollikon in Berg und Dorf teilt, ist es unser Anliegen, diese Trennung in eine lichte Verbindung umzugestalten. Vor acht Jahren waren wir voller Ideen und euphorisch, dass sich diese in der Aufbruchsstimmung der Zukunftskonferenz auch umsetzen lassen würden. Unterdessen sind wir ernüchtert, denn unsere Ideen wurden vom Gemeinderat zwar mit freundlichen Worten entgegengenommen, doch dann wohl tief in einer Schublade versenkt.»

Trotz Enttäuschung bleibt der Verein aber dran. In vielen Gesprächen mit der Holzkorporation Zollikon, der grössten Waldeigentümerin der Gemeinde, sind gegenseitiges Verständnis und gar Freundschaften entstanden. Seit bald 700 Jahren bewirtschaftet und pflegt die Korporation ihren Wald. Heute dafür zuständig ist Revierförster Arthur Bodmer.  

Dem Spaziergang mit Ruedi Zuber hatten sich neben Arthur Bodmer auch der Präsident der Holzkorporation Felix Weber angeschlossen. Beide verfolgten die Ausführungen des Spezialisten aufmerksam. «Mit den Schäden durch den Orkan Lothar wurde ein Umdenken in der Waldwirtschaft eingeleitet», erklärte Ruedi Zuber. «Hatte man in den vergangenen 100 bis 150 Jahren aus wirtschaftlichen Gründen viele schnell wachsende Rottannen gesetzt, versucht man heute, durch eine Vielfalt an natürlich wachsenden Bäumen das Schadenrisiko zu mindern.» Auf dem Weg macht er denn auch auf die heutigen Bemühungen des Forstdienstes aufmerksam, weist auf die schöne Buchenallee am Waldrand und auf die stämmigen alten Eichen hin, die bis zu 300 Jahre alt werden können. Er zeigt die Hagebuchen und die grossen Ahorne, sowie eine ganze Palette weiterer wenig beachteter Baumarten.

Am Salsterbach klärt Zuber seine Zuhörerschaft über die eingebauten Sperren und Schwellen auf. Sie sollen Erosion und Überflutungen bei Hochwasser verhindern. Ein Anliegen ist ihm auch zu zeigen, dass der Wald viele kleine Wunder offenbart, wenn man sich die Zeit nimmt, langsam zu gehen. (db)

Lesen Sie den ausführlichen Bericht in der aktuellen Ausgabe des Zolliker Boten vom Freitag, 03. Oktober 2014