Gewerbe und Politik treffen sich
Der Gewerbeverein Zollikon hat vergangene Woche zum zweiten «Gwerbler-Träff» geladen. Neben vielen Gewerbetreibenden war auch der Gemeinderat fast vollständig vertreten. Sascha Ullmann, Bernhard Ecklin und Corinne Hoss erzählten über ihre erste Zeit im Gemeinderat.
Die beiden Neu-Gemeinderäte Bernhard Ecklin und Sascha Ullmann hatten eine besondere Idee, den Anwesenden ihre ersten 90 Tage im Amt zusammenzufassen.Sie interviewten sich gegenseitig. «Das gibt uns die Möglichkeit, einmal eine etwas andere Sicht zu präsentieren», meint Sascha Ullmann eingangs und wollte denn auch gleich wissen, was das Schönste, aber auch das Schlimmste gewesen sei, was Bernhard Ecklin in seinen ersten Amtstagen erlebt habe. Dieser äussert sich sehr positiv. Für ihn habe es noch nichts wirklich Schlimmes gegeben, er schätze aber die letzten drei Monate sehr, weil er viele neue Leute und spannende Themen habe kennenlernen dürfen. Mit einem Augenzwinkern meinte der SVPler, dass ihn die Fresken im Gemeinderatssaal am meisten beeindruckt hätten. Er schliesst aber sogleich an, dass vor allem die Aufnahme und Einarbeitung durch die Kollegen im Gremium sehr gut verlaufen seien und dass einem genügend Platz geboten werde, um gewisse Normen verstehen zu lernen. Wie im Wahlkampf bereits ausgeführt, hat Bernhard Ecklin bei jedem Geschäft auch das Gewerbe im Hintergrund. Abschliessend stellte Bernhard Ecklin die Zusammenarbeit im Gremium noch einmal in den Vordergrund. «Ich sehe die vier Jahre als Team-Stafettenlauf. Wir müssen an einem Strang ziehen und immer auch vorausschauend agieren.»
Fluch oder Segen
Als Kommandant war Sascha Ullmann lange aktiv in der Feuerwehr tätig. Jetzt betreut er die Feuerwehr in seinem Gemeinderats-Ressort in einer anderen Funktion. «Fluch oder Segen?», wollte Bernhard Ecklin wissen. Es sei beides, sagt der Grünliberale. Er habe mit der Feuerwehr einiges erlebt, kenne die Abläufe und habe darum weniger Einarbeitungszeit gebraucht. Allerdings müssten er, aber auch seine ehemaligen Feuerwehrkameraden umschalten können und sich an seine neue Rolle gewöhnen.
Sascha Ullmann wurde auf seine im Wahlkampf hervorgehobene Kernkompetenz, die Umwelt, angesprochen. Hier zeigt sich klar, dass er vor allem die Hürden und Stolpersteine, die sich gerade Gewerbetreibenden noch in den Weg stellen, wenn sie auf erneuerbare Energie setzen wollen, minimieren möchte. Auch Privatpersonen sollten möglichst wenige Hürden zu nehmen haben. Er machte den Zuhörern Mut. «Die Energieversorgung und die dazugehörigen Technologien sind momentan stark in Bewegung. Es kann eine Chance sein, jetzt davon zu profitieren.»
Sprechstunde mit der Schulpräsidentin
Erst an einer Sitzung im Gemeinderat dabei war die Schulpräsidentin Corinne Hoss, deren Amtsperiode erst nach den Sommerferien begonnen hat. Einen richtigen Erfahrungsbericht abgeben kann sie daher noch nicht. Aber auch sie nutzte die Chance, das Gewerbe über neue Ideen und Pläne zu informieren. Ihr Ziel und ihr Einsatz gälten vor allem der Verschmelzung zwischen Schule und Gemeinde. Sie möchte als Bindeglied zwischen den Behörden gut kommunizieren. So möchte die Schulpräsidentin auch eine schnellere und nähere Kommunikation mit der Bevölkerung erreichen. Einen ersten Schritt in diese Richtung ist bereits Tatsache. Die monatliche Sprechstunde mit der Schulpräsidentin, die immer am ersten Montag im Monat von 17 bis 18 Uhr im Sitzungszimmer der Schulverwaltung stattfindet, kann neu auch ohne Voranmeldung genutzt werden. Auch muss man sich nicht mehr auf nur ein Thema festlegen. «So können die Eltern auch spontan vorbeikommen, wenn sie gerade etwas auf dem Herzen haben. Das finde ich wichtig», sagt Corinne Hoss. (fh)
Lesen Sie den ganzen Artikel in der aktuellen Ausgabe des Zolliker Boten vom 5. September 2014