Der Chramschopf braucht Unterstützung
Viele Samstage im Jahr stehen freiwillige Helferinnen und Helfer des Chramschopfs im Gerenhaus im Zollikerberg und sorgen dafür, dass der Gebrauchtwarenladen gut läuft. Nun gibt es Engpässe. Die Arbeit lastet auf zu wenigen Schultern. Ein Gespräch mit Vereinspräsidentin Rosemarie Zambelli.
Rosemarie Zambelli, der Chramschopf ist dieses Jahr 44 Jahre alt geworden. Das wäre eigentlich ein Grund zum Feiern, doch es plagen Sie Sorgen?
Nicht nur ich mache mir Sorgen, auch alle Abteilungsleiterinnen und -leiter des Chramschopfes mit mir. Wir sind zu wenige Leute für unsere Arbeit, die Last wird für die Einzelnen zu gross.
Auf ihrer Homepage ist zu lesen, dass der Chramschopf 150 Aktivmitglieder zählt. Wo liegt das Problem?
Die Rechnung ist einfach. Zwischen Sommerferien und Weihnachten ist der Chramschopf 14 Samstage offen. Um die Arbeit gut erledigen zu können, braucht es pro Samstag mindestens 35 Leute vor Ort. Das ergibt 490 Ganztageseinsätze – für jedes Aktivmitglied also drei bis vier. In der heutigen Zeit, in der am Wochenende viel los ist, sind dies für Freiwilligenarbeit bereits viele. Die Einsatzpläne zu erstellen ist jeweils eine knifflige Arbeit!
Doch nun haben wir je länger desto häufiger ein zusätzliches Problem: Viele unserer Aktivmitglieder sind gemeinsam mit dem Chramschopf älter geworden. Einen ganzen Tag im Einsatz zu stehen, ist anstrengend. Besonders, weil „stehen“ hier wörtlich gemeint ist. Gerne möchten viele auf einen halben Tag reduzieren.
Man steht den ganzen Tag? Wie muss ich mir einen Einsatz im Chramschopf vorstellen?
Der Tag ist zweigeteilt, am Morgen wird vorbereitet, am Nachmittag verkauft und aufgeräumt. Der Einsatz beginnt um neun. Jeder hat seine zugeteilte Arbeit.
Ab zehn Uhr fährt Wagen um Wagen vor und bringt Ware – viele Leute aus der Umgebung schätzen es sehr, dass sie all die Sachen , die sie nicht mehr brauchen, zu uns bringen können und so die Gewissheit haben, dass diese Dinge nicht bloss weiter gebraucht werden, sondern der Erlös auch einem guten Zweck zu Gute kommt.
Es gilt also, die neu eintreffende Ware anzunehmen und der richtigen Abteilung zuzuordnen. Jede Abteilung legt dann für sich die Verkaufspreise fest und stellt die neue und alte Ware für den nachmittäglichen Verkauf bereit.
Wenn ich mich nun für eine Mitarbeit im Chramschopf interessieren würde, welche Bedingungen müsste ich erfüllen?
Wir freuen uns über jede Anmeldung. Wir brauchen Hilfe. Und so sind wir auch punkto Mindesteinsätze sehr flexibel geworden. Freude an der Arbeit ist aber wohl schon Voraussetzung. Neue verbringen meist einen Schnuppersamstag im Chramschopf und sehen dann gleich, ob ihnen diese Art von Freiwilligenarbeit auch entspricht. Wer länger als einen Samstag dabei ist, bleibt aus Erfahrung für immer. Es geht ja bei uns nicht einzig ums Geldsammeln für Bedürftige, es geht auch um unsere Kameradschaft.
Nächste Woche steht das Herbstfest bevor. Ein Highlight für den Chramschopf?
Ja, absolut. Hier stehen die Kameradschaft und das Dorfleben an erster Stelle. Dieses Jahr feiern wir ein Jubiläum, ist es doch bereits das 25. Mal, dass wir gemeinsam mit dem Feuerwehrverein Zollikon dieses Fest durchführen. Die Bibliothek Zollikerberg wird dieses Jahr gleichzeitig ausnahmsweise von 14 bis 18 Uhr offen haben.
Es ist eigentlich ein idealer Samstag, um sich bei Interesse den Chramschopf genauer anzusehen – ausnahmsweise ist er bereits um 11 Uhr geöffnet und die Festwirtschaft der Feuerwehr lädt zusätzlich zum Verweilen ein. (db)