27/2014 «Mein Mann hat mir die Türe der Welt geöffnet»

«Mein Mann hat mir die Türe der Welt geöffnet»

In Costa Ricas Hauptstadt San José geboren und aufgewachsen, lebte Ada Neff schon immer in Grossstädten oder an deren Grenze. Die Liebe zog sie in die Schweiz. Aber nicht nur die Liebe zu ihrem Mann, auch die Liebe zum Land Schweiz.

Ada Neff öffnet die Türe mit einem strahlenden Gesicht. Sie trägt ein rotes T-Shirt mit dem Schweizer Kreuz in der Mitte. Sie ist stolz darauf, in der Schweiz leben zu dürfen. Ihr Mann, er stammt aus der Schweiz, trägt indes ein Costa Rica-Shirt. Dies ist typisch für die beiden. Zu beiden Ländern haben sie eine tiefe Verbundenheit. Ada Neff  arbeitete in einer Firma, die von einem Schweizer, der in Costa Rica lebte, geführt wurde. «In Costa Rica hat es viele Firmen, die von Schweizern oder auch von Deutschen geführt werden», sagt sie. Bei der Arbeit lernte Ada Neff denn auch ihren heutigen Mann Philipp kennen. Ein Mann, der schon an vielen Orten auf der Welt gelebt und gearbeitet hatte. Beide waren in der Kaffeebranche tätig. Gefunkt hat es nicht sofort. Ada Neff fasst die Situation so zusammen: «Für meinen Mann war Costa Rica Liebe auf den ersten Blick. Für mich war die Schweiz, als ich sie zum ersten Mal besuchte, auch Liebe auf den ersten Blick. Wir beide haben uns aber erst auf den zweiten Blick verliebt.» Er selber arbeitete und lebte rund zehn Jahre in Costa Rica. Geheiratet haben die beiden genau in der Mitte seines Aufenthalts an der «reichen Küste», was Costa Rica auf Deutsch bedeutet. 

Viele Parallelen

Ada Neff findet, es komme nicht von ungefähr, dass Costa Rica auch «die Schweiz Zentralamerikas» genannt werde.  Es beständen viele Parallelen. Gerade wenn sie in der Natur unterwegs sei oder längere Strecken in ländlichen Gegenden zurücklege, fühle sie sich oft an ihre Heimat erinnert. «Das ist vermutlich auch mit ein Grund, warum ich mich hier sofort wohl und zuhause gefühlt habe. Ich habe die Besuche in der Schweiz an Weihnachten oder für Ferien  immer geliebt. Darum fand ich es sehr schön, als wir uns während meiner Schwangerschaft dazu entschieden, ganz hierher zu ziehen.» Trotzdem war es am Anfang schwierig. «Ich war noch nicht sattelfest in Deutsch, meine Ausbildung war hier nicht gültig und die Umstellung in ein Leben als frischgebackene Mutter war gross.»

Um sich stetig weiter zu entwickeln, besuchte sie fünf Jahre lang Deutschkurse bis auf Diplomniveau. 

An alles hat sich Ada Neff hier gewöhnt, bis auf eines. Das Klima behage ihr immer noch nicht so ganz, wie sie schmunzelnd sagt. «In allen anderen Belangen fühle ich mich hier rundum wohl. Hier kann ich sein, ohne wegen meiner Herkunft Probleme zu haben  und mein christlicher Glaube, der in meinem Leben eine wichtige Rolle spielt  kann ich mit vielen lieben Menschen teilen.

Auch andere Länder konnte ich kennenlernen , weil ich von hier aus mehr Möglichkeit hatte zu reisen. Hätte ich meinen Mann  nicht kennengelernt, würde ich heute nicht am schönsten Ort auf der Welt leben. Philipp hat mir die Türe zur Welt geöffnet.» (fh)

Das ganze Persönlich inklusive einem Rezept aus Costa Rica finden Sie in der aktuellen Ausgabe des «Zolliker Boten» vom 4. Juli 2014.