Zolliker haben wieder Parkplätze, der Quartierverein bald eine Waldhütte?
Das eine ist Zukunftsmusik, das andere bereits Realität: Eine neue Waldhütte Feufbüel sowie das neue Parkplatzkonzept waren die Gesprächsthemen der Generalversammlung des Quartiervereins Zollikerberg.
Der Quartierverein Zollikerberg hat eine Vision: eine Waldhütte. Eine öffentlich zugängliche, die sich in der Nähe zu ÖV und Parkplatz befindet, ein Trink- und Abwasser-Management beinhaltet, behindertenfreundlich ist, Minergiestandards entspricht und Verpflegungsvarianten mit Cheminée und Küchenabteil enthält. Platz soll die Hütte für 60 Personen bieten. Unter Berücksichtigung dieser Kriterien machte sich der Verein im Herbst 2008 auf die Suche, als er das Projekt erstmals in Angriff nahm.
Zunächst konzentrierte sich die Standortsuche auf den Wald im Zollikerberg. Dabei hat sich Projektinitiator Thomas Weber bezüglich behördlicher Vorschriften und behördlichem Fundamentalismus als ziemliches «Greenhorn» erwiesen, wie er sich an der Generalversammlung des Quartiervereins letzte Woche im Gerenhaus selber bezeichnete. «Nie hätte ich gedacht, dass im Kanton Zürich zwar jeder Gemeinde eine Waldhütte zugestanden wird, aber nur mit einer Nutzfläche inklusive Küchenteil von max. 35 Quadratmetern», sagte das Vorstandsmitglied, «das ist allenfalls genug gross für einen Familienanlass, aber niemals für einen Vereinsabend, eine Hochzeitsgesellschaft oder eine Adventsfeier.» Für solche Anlässe wäre aber die Waldhütte vorgesehen. Realisierungschancen machte der Verein auf dem Areal des Reservoirs Schlund aus, auf einem Arealteil knapp ausserhalb des Waldes oder beim Holzschopf beim Isenbüel. Doch erwiesen sich alle Varianten als ungeeignet. Sei es, weil die Zone für eine Hütte nicht in Frage kam, die vorgesehene Nutzungsart für den Bau die falsche war oder die Besitzer kein Interesse zeigten. Anders verhielt es sich bei Felix Weber. Sein Namensvetter, der Präsident der Holzkorporation, habe sich anfangs 2014 mit einem Angebot beim Quartierverein gemeldet, vermeldete Thomas Weber sichtlich erfreut: Das alte Forsthaus beim Feufbüel würde innert Jahresfrist nicht mehr für die Forstarbeiter gebraucht, da ein Ersatzbau geplant sei. Nach dessen Erstellung sei die Holzkorporation grundsätzlich bereit, etwa im Herbst 2015 mit dem Umbau des Forsthauses zu einer für die Bevölkerung zugänglichen Waldhütte zu beginnen. Besitzer bleibe die Holzkorporation, Mieter und Betreiber würde der Quartierverein. «Die alte Forsthütte ist fast doppelt so gross, wie das bei einem Neubau möglich wäre. Sie könnte infrastrukturmässig von den benachbarten Forstbauten profitieren, ist in zehn Gehminuten von ÖV-Haltestellen her zu Fuss erreichbar, behindertengerecht und auch mit dem Auto zugänglich; der Standort erfüllt so ziemlich alles, was man sich von einem idealen Waldhüttenstandort wünschen kann», schloss Thomas Weber sein Exposé mit der Zuversicht, dass die gemeinsame Unternehmung von Holzkorporation und Quartierverein gelingen wird.
Erfolgreiches Parkplatzkonzept
Eine Vision hatte auch die Gemeinde Zollikon: Mit Parkgebühren sollten auswärtige Pendler, die ihr Auto im Dorf gratis und franko abstellten, aus der Gemeinde vertrieben werden. Ein neues Parkplatzkonzept wurde ausgearbeitet, seit Anfang Jahr ist dieses nun in Kraft. Das neue Konzept habe sich bewährt, sagten Polizeivorsteher Martin Hirs und Jürg Camichel, Leiter der Polizeiabteilung Zollikon, die auf Einladung des Quartiervereins im Anschluss an die Generalversammlung eine erste Bilanz über das neue Parkplatzkonzept zogen.
Der Leiter der Polizeiabteilung zog ein positives Fazit: Dank der Umsetzung des Parkplatzkonzepts konnte nicht nur der Parktourismus und der Suchverkehr eliminiert werden, auch ständen der Bevölkerung wieder genügend freie Parkfelder zur Verfügung und sämtliche Ausgaben des ruhenden Verkehrs würden durch die Einnahmen gedeckt. Einziger Kritikpunkt sei das fehlende Wissen bei einigen Fahrzeuglenkern, dass in den Zonen eine Parkscheibenpflicht herrsche, ansonsten es eine Busse absetzt. Dies bemängelten auch einige Zuhörer, die sich im Anschluss an das Referat einbringen konnten. Die Gelegenheit, dem Polizeivorsteher und dem Leiter der Polizeiabteilung Fragen zu stellen, packten sie beim Schopf; schon bald wechselten die Gesprächsthemen von neuem Parkplatzkonzept zu allgemeinen Themen rund um die Arbeit eines Freund und Helfers. (mmw)
Lesen Sie den ausführlichen Artikel im aktuellen «Zolliker Bote» vom 16. Mai 2014.