Vom endlosen Land ins ewige Eis am Südpol








Der Zolliker Mike Bär ist seinem Ziel, auf allen sieben Kontinenten einen Marathon zu laufen, ein grosses Stück näher. Vor zwei Wochen absolvierte er am Union Gletscher als erster Schweizer den Antarktis-Eis-Marathon.
«Einmal und nie wieder», sagen die meisten der über 50 Läufer aus 18 Ländern in die Videokamera, die kurz nach dem Zieleinlauf am Union Gletscher auf sie wartet. Ausser Atem, die Kälte gar nicht mehr spürend, aber dennoch überglücklich äussern sie sich über die eiskalte Leibesübung, die sie eben absolviert haben: 42,195 Kilometer bei minus 20 Grad über Eis und Schnee.
Unter ihnen befindet sich Mike Bär, der mit seiner Teilnahme ein vor eineinhalb Jahren gestecktes Ziel verfolgt: Auf allen sieben Kontinenten einen Marathon zu laufen (der ZoBo berichtete darüber). Nach London, Tokyo, Neuseeland und zuletzt der Serengeti machte er sich vor drei Wochen auf, um das einzige Marathonrennen auf dem antarktischen Festland zu bestreiten. Von Punta Arenas im äussersten Südens Chile reiste er zusammen mit den anderen Athleten in einem russischen Flugzeug ins Glacier Union Camp am Fusse des Ellsworthgebirges. Einen Tag nach Ankunft der Gruppe fiel der Startschuss zum neunten Antarktis-Eis-Marathon.
Sich eine bestimmte Zeit vorgenommen, in der er sein eisiges Abenteuer bewältigen wollte, hatte sich Mike Bär nicht. «Ich wollte einfach wissen, ob ich es schaffe oder nicht.» Und geschafft hat er es – und wie. Nach fünf Stunden und fünf Minuten überquerte er als sensationeller Fünfter bei den Männern die Ziellinie. Ein unglaubliches Erlebnis sei es gewesen, eines, das alles von einem abverlange. Richtig bequem sei es ihm nie gewesen während des Rennens, «stets hatte ich zu warm oder zu kalt, mit beschlagenen Brillengläsern und drohenden Erfrierungen im Gesicht zu kämpfen.» Eine Herausforderung sei auch der Untergrund gewesen. «Teils bin ich eingesunken wie auf Sand, dann wieder war es rutschig und überall hatte es Löcher, die es zu umgehen galt.» Am Ziel angekommen, schmerzte zwar sein ganzer Körper, die Strapazen hatte er aber ohne Verletzungen überstanden. (mmw)
Lesen Sie den ganzen Bericht im aktuellen «Zolliker Bote» vom 13. Dezember 2013.