Ein Mann für Notfälle
Mit in Not geratenen Schiffen kann Christian Eichin ebenso umgehen wie mit beschädigten Autos. Als Chef der Seeretter tritt er Ende Jahr zurück, in seiner Carrosserie gibt er noch immer Vollgas.
Hagel: Wovor sich Autofahrer fürchten, darüber freut sich Christian Eichin – zumindest ein bisschen. Denn hagelt es plötzlich aus pechschwarzem Himmel, stehen kurze Zeit später viele verbeulte Autos in der Garage an der Forchstrasse 175 im Zollikerberg.
Das gibt Arbeit für die Carrosserie-Spenglerei, und das sieht deren Chef, Christian Eichin, natürlich gerne. In seinem Drei-Mann-Betrieb, der auf Drücktechnik spezialisiert ist, werden Unfall-, Hagel und Rostschäden an Autos repariert. Auch Kunststoff- und Glasreparaturen werden ausgeführt und auf diese Wintersaison hin bieten Christian Eichin und sein Team auch Service und Reifenwechsel an. «Natürlich ist es mir lieber, wenn jemand wegen eines Hagelschadens zu uns kommen muss als wegen eines Unfalls», meint der 52-Jährige für einmal ganz ernst. Nachdenklich sieht man ihn selten, was vielmehr auffällt ist sein strahlendes Lachen. Fröhlich wirkt er, der gelernte Carrosseriespengler, zufrieden in seiner Welt, die sich oft um Autos dreht.
Im Autogewerbe ist die Familie Eichin zuhause. Bereits der Vater führte im Seefeld eine eigene Garage, die Christian Eichin’s zwölf Jahre älterer Bruder Jürg später in zweiter Generation weiterführte. 1992, als an der Rotfluhstrasse 54 in Zollikon ein Nachfolger für eine Garage gesucht wird, übernehmen die beiden Brüder diese. Während sein Bruder als studierter Betriebsökonom das Geschäft leitete und der Werkstatt und dem Showroom vorstand, begann Christian seine Carrosserie-Spenglerei aufzubauen. Vor fünf Jahren zügelte er sie in den Zollikerberg, vor zwei Jahren kaufte er sich aus der Firma raus und wurde sein eigener Herr und Meister. Vor kurzem verkaufte sein Bruder sein Geschäft.
Aus Spass wird Ernst
Christian Eichin fand seinen Weg nach Zollikon mit der Übernahme der Garage an der Rotfluhstrasse. In der Wohnung über der Garage im Haus, welches seinem Bruder gehört, wohnt er seit Jahren mit seiner Familie. «Als ich eingezogen bin, scherzte mein Vormieter, die Wohnung sei mit einem Servitut belastet: Ich müsse dem Seerettungsdienst beitreten.» Aus Spass wird Ernst, der Zolliker Neuzuzüger trat 1993 in die Mannschaft des Seerettungsdienstes Zollikon ein. Drei Jahre später schloss er sich der Tauchgruppe an und vor sechs Jahren übernahm er die 21 Mann starke Truppe. «Durch die Seeretter fand ich schnell Anschluss und Freunde in Zollikon, ich kannte ja niemanden hier», erinnert er sich an seine ersten Jahre in der Gemeinde zurück. (mmw)
Lesen Sie das ausführliche Porträt über Christian Eichin im aktuellen «Zolliker Bote» vom 25. Oktober 2013.