41/2013 Der Partner mit der grossen Schnauze

Der Partner mit der grossen Schnauze

«Des Menschens bester Freund ist der Hund» ­– Heidi Dürst würde diesen Satz sofort unterschreiben. Die Zollikerin widmet einen grossen Teil ihres Lebens ihrem vierbeinigen Freund. Nach Anfangsschwierigkeiten harmonieren die beiden heute hervorragend.

Gross und schwarz ist er. Stockmass 72cm, 42 Kilogramm schwer. Er ist Heidi Dürsts ganzer Stolz: Der sechseinhalbjährige Riesenschnauzer «Quarz». Besucht man Heidi Dürst in ihrer Wohnung nahe dem Zolliker Gewerbezentrum, fällt der grosse Hund von weitem auf. Aufgeregt springt er im Garten hin- und her, sein lautes Bellen macht sofort klar: Wer bei seinem Frauchen ein- und ausgehen möchte, muss zuerst an ihm vorbeikommen.

«Quarz ist mein absoluter Traumhund», schwärmt Heidi Dürst und herzt ihren rauhaarigen Freund mit dem kräftigen Schnauzbart und den dichten Augenbrauen. Das  Gespräch seiner Meisterin verfolgt er aufmerksam. Nennt sie seinen Namen, spitzt er sofort seine Ohren und hebt seinen Kopf, der eben noch auf ihren Schoss platziert war. Die Besucherin lässt er zumindest zu Beginn des Gesprächs kaum aus den Augen. Es scheint, als wolle der Riesenschnauzer genau wissen, was gerade vor sich geht.

Vom Macho zum Begleithund

Auf den Hund gekommen ist Heidi Dürst bereits in ihrer Kindheit. Aufgewachsen im Rebwis-Quartier in Zollikon, habe sie sämtliche Hunde der Nachbarschaft ausgeführt. Einen eigenen Hund gab es in der fünfköpfigen Familie zwar nicht, dennoch seien ihre Eltern immer froh gewesen, wenn klein Heidi einen Hund bei sich hatte. «Nur dann ging ich mit wandern und war glücklich», erzählt sie und schmunzelt. Mit 16 Jahren bekam sie dann ihren ersten eigenen Hund, eine Dobermann-Appenzeller Mischlings-Hündin. Es folgten zwei weitere ehe Heidi Dürst ihren Traumhund fand. «Quarz von der Talmühle», so lautet sein kompletter Name. «Ich wollte immer einen Rüden haben», sagt die Zollikerin. Mit Quarz hätte sie gefunden, was sie so lange gesucht habe. Aller Liebe zum Trotz, einfach gewesen sei die Anfangszeit aber nicht. Aus dem niedlichen schwarzen Wollknäuel-Welpen wurde schon bald ein Hund stattlicher Grösse. «Ein Riesenmacho», erinnert sich Heidi Dürst, «was bei einem so grossen Hund wie Quarz nicht unproblematisch ist.» Die Kastration brachte des protzigen Gehabes Lösung. Seither harmonieren die beiden bestens miteinander.

Wie gut, das stellten sie Ende September an der Schweizer Meisterschaft der 5 Rassen in St. Margrethen unter Beweis. Denn Heidi Dürst unternimmt mit Quarz nicht einfach nur stundenlange Spaziergänge, die beiden machen zusammen auch Sport. Seit 1989 engagiert sich Heidi Dürst im Hundesport Zollikon. Donnerstagabends leitet Heidi Dürst jeweils das «Hündele für Jedermann», freitags ist sie im Riesenschnauzerclub in Oberhasli aktiv. Prüfungen hat die 54-Jährige mit ihren Vierbeinern schon einige bestritten, erstmals wagte sie sich nun aber an die Schweizer Meisterschaft der fünf Rassen Airedale Terrier, Dobermann, Riesenschnauzer, Boxer und Rottweiler. Auf dem Programm standen fünf Gebrauchshundeprüfungen in den Sparten Begleithund, Sanitätshund, Fährtenhund, IPO und Vielseitigkeitsprüfung. Quarz startete in der Begleithundeprüfung, wo seine Nasenarbeit, Unterordnung sowie Führigkeit getestet wurden. Der Sechseinhalbjährige meisterte seinen Einstand mit Bravour, von maximal 300 Punkten erreichte er 248 und landete auf dem 7. Platz. «Bei der Meisterschaft der Riesenschnauzer brachten wir es sogar auf den zweiten Rang», erzählt die Hundefreundin voller Stolz. Dass Quarz noch mehr erreichen kann, steht für Heidi Dürst ausser Frage. «Er hat alles richtig gemacht,  nur das Frauchen hat nicht immer richtig reagiert», sagt sie schon fast entschuldigend. Keine Frage, werden die beiden auch nächstes Jahr wieder an den Start gehen. (mmw)

Lesen Sie das ganze Porträt über Heidi Dürst und ihren Riesenschnauzer Quarz im aktuellen «Zolliker Bote» vom 10. Oktober 2013.