39/2013 Gut will sie sein, am liebsten perfekt

Gut will sie sein, am liebsten perfekt

Tag und Nacht gehen ihr die Modetrends nicht aus dem Kopf. Stets ist sie à jour. In dritter Generation führt die Zollikerin Dominique Bärtschi-Müller gemeinsam mit ihrer Schwester Susan eine eigene Modeboutique in der Zürcher Innenstadt. 

Aufgewachsen ist sie im Zollikerberg. Heute wohnt sie im Zolliker Dorf. Sie ist Mutter, Ehefrau und und Geschäftsfrau und führt das prall ausgefüllte Leben einer  emanzipierten Zollikerin: Unermüdlich engagiert, eine stetig rotierende Gedankenfülle im Kopf, im Hintergrund eine leichte Nervosität, ob auch wirklich alles perfekt  abläuft.

Meist grundlos zum Glück, denn was sie dazu beitragen kann, das tut sie. Dominique Bärtschi-Müller  beherrscht ihre Metiers. Gemeinsam mit ihrer Schwester Susan führt sie an der  Augustinergasse in der Zürcher Innenstadt die Modeboutique Vivaia und deren Dependance im Hotel Suvretta House in St. Moritz. Seit drei Generationen ist das 1952 gegründete Geschäft bereits in fester Frauenhand. Die beiden Schwestern haben das Geschäft 1998 von ihrer Mutter übernommen, diese einst gemeinsam mit ihrer Schwester von einer Tante.

Dominique Bärtschi hat für passende Outfits den besonderen Blick und auch ein gutes Händchen. Sie sieht sofort,  was passt, wo eine kleine Änderung den letzten Schliff  zur Perfektion bringt. Sie ist Modeverkäuferin mit Leib und Seele. Ruft eine Stammkundin an und sagt, sie brauche für einen bestimmten Anlass ein neues Outfit, habe aber kaum Zeit, bloss morgen über Mittag, ist Dominique Bärtschi in ihrem Element. Sogleich beginnt sie im Kopf  ganze Outfits zusammenzustellen, welche sie der Kundin als Auswahl vorlegen wird. Das Zusammenstellen von Kleidern und Accessoires liegt ihr im Blut. Obwohl für sie immer klar war, dass sie irgendwann im Geschäft ihrer Mutter arbeiten würde, hatte sie es damit nicht eilig. Sie war neugierig. Sie wollte die Welt der Mode aus unterschiedlichsten Blickwinkeln erleben, selbst Hand anlegen, wissen, wie ein Kleid industriell entsteht, was ein Designerkleid von einem andern unterscheidet und worauf es bei der Schnitttechnik genau ankommt. So lernte sie Damenschneiderin. Anschliessend zog sie nach St. Gallen – bereits mit ihrem heutigen Mann Christian, mit dem sie schon die Sekundarschule besucht hatte. Während sie anderthalb Jahre ein Industriepraktikum bei Akris und daraufhin die Schnittfachschule in St. Gallen absolvierte, studierte er an der Hochschule Sankt Gallen.  Ein einjähriger Sprachaufenthalt in England zwischendurch, später noch ein Jahr in Paris an der Modefachschule Esmod, ergänzten ihre persönliche Ausbildung zur professionellen Modeverkäuferin.

Beim Einkauf braucht es gute Nerven

«Beim Einkauf haben wir stets unsere Stammkundinnen im Kopf,» sagt Dominique Bärtschi, «wir überlegen uns oft ganz konkret,  für wen wir ein Kleid kaufen, wem es stehen und gefallen wird.» Auch nach fünfzehn Jahren ist der Einkauf an den Messen für Dominique Bärtschi und ihre Schwester Susan mit viel Aufregung verbunden. Sie möchten alles richtig machen, am liebsten perfekt. Neben Familie und Beruf bleibt Dominique Bärtschi nicht viel Zeit. Die Familie ist ihr das Wichtigste. Gerne bekocht sie ihre beiden Männer, ihren Mann Christian und ihren neunjährigen Sohn Jay. An ihrem freien Tag  unterhält sie zudem einen kleinen Mittagstisch und kocht jeweils für drei Freunde ihres Sohnes gleich mit. Noch lieber als für sie zu kochen aber geht sie mit ihrer Familie und dem dreizehnjährigen Berner Sennenhund/Border Collie Bobby spazieren. Er ist dafür verantwortlich, dass die Familie Zollikon wie ihre Westentasche kennt und dabei immer auch Zeit für lange und gute Gespräche findet. (db)

Lesen Sie das ausführliche Porträt über Dominique Bärtschi im aktuellen «Zolliker Bote» vom ­27. September 2013.