Dinah Hinz nimmt nach über zwanzig Jahren Abschied aus dem Vorstand des Kulturvereins Zollikon. Sie pflegte ihre guten Beziehungen und schaffte es immer, diejenigen nach Zollikon zu bringen, die ihr besonders gefielen.
Dinah Hinz hat sich Mitte September brieflich an der Generalversammlung des Kulturkreises aus dem Vorstand verabschiedet. Es ging nicht anders, denn sie weilt bereits in Hamburg. An den Kammerspielen spielt sie dort im Theaterstück «Jetzt oder nie – Zeit ist Geld» eine der Hauptrollen. Länger her ist’s, seit sie im Chramschopf ihren ersten Kleiderkauf tätigte. «Ich mag es, Sachen und Kleider Secondhand zu kaufen», sagt sie, «erstens möchte ich nicht zu viel Geld für irgendwelche In-Labels ausgeben und trotzdem gut aussehen. Zweitens will ich mich gegen die Wegwerfmentalität unserer Gesellschaft einsetzen.» Seit 1962 wohnt Dinah Hinz im Zollikerberg. Oft ist sie hier über Wiesen und durch Wälder spaziert, als sie in den Sechzigerjahren am Zürcher Schauspielhaus grosse Frauenrollen spielte.
Eine Frau, die ihren Weg geht
Dinah Hinz braucht die Bewegung, die ständige Erneuerung und Erweiterung des Horizonts. Sie beschränkt sich nicht, auch nicht beruflich. Neben den Theaterengagements nimmt sie Hörbücher auf, ist aus den Hörspielprogrammen nicht mehr weg zu denken, war jahrelang Medientrainerin beim Schweizer Fernsehen, sah sich für den Zolliker Kulturkreis nach neuen attraktiven Produktionen um und erteilt heute auf Anfrage Privatstunden in «Last-Minute Coaching».
Wenn sie etwas macht, dann richtig und mit Leidenschaft. «Ich brauche Wurzeln, aber auch Flügel, mir gefällt es, mich immer wieder neu beweisen zu müssen. Das regt mich an, das hält mich wach.»
Und so ist sie Zeit ihres Lebens stets ein paar Monate im Jahr unterwegs, erkundet sich selbst in neuer Umgebung, setzt sich mit noch unbekannten Menschen auseinander, schliesst neue Freundschaften – und behält doch eine starke Verbundenheit zu ihrer Tochter Christiane auf dem Zollikerberg.
Dinah Hinz ist dieses Jahr 79 geworden, ihre Tochter ist über 50. «Glücklicherweise altere ich nicht im gleichen Tempo wie meine Kinder erwachsen werden, pflegte meine Mutter zu sagen», erinnert sie sich und lacht, «mir geht es zum Glück ähnlich!» Wie sie so lacht, würde man nicht denken, dass ihr Leben keineswegs stets leicht verlief. (db)