30/2013 Nach der Ausstellung ist vor der Ausstellung

Nach der Ausstellung ist vor der Ausstellung

Auf das Design der Sonderausstellungen und der Sammlung im Museum Rietberg wird grossen Wert gelegt. Seit 2006 ist der Zolliker Martin Sollberger als Ausstellungsarchitekt dafür verantwortlich.

Das Museum Rietberg ist in der Schweiz das einzige Museum für aussereuropäische Kunst und besitzt eine international renommierte Sammlung. Es gehört zu den zehn grössten Museen der Schweiz und ist im Besitz der Stadt Zürich. Seit sieben Jahren entwirft Martin Sollberger Ausstellungen im Museum Rietberg. Als Leiter der Corporate Design-Abteilung ist Martin Sollberger hauptsächlich für die Gestaltung der drei bis fünf Sonderausstellungen verantwortlich, die jährlich präsentiert werden. Seine Arbeit ist intensiv. «Nach der Ausstellung ist immer auch vor der Ausstellung», lacht er, «bei uns geht es pausenlos von Attraktion zu Attraktion.»

Bauen und Gestalten – aber nicht für die Ewigkeit

Im Museum arbeiten sieben Kuratoren, die sich die folgenden Spezialgebiete aufteilen: Afrika, Amerika, China, Indien, Südostasien, indische Malerei, Japan, der neue Orient und – welche Überraschung – auch Schweizer Masken sind Teil der Sammlung Rietberg. Erst wenn der verantwortliche Kurator die Ausstellungsexponate bestimmt und zusammengestellt und die Registrarin die Umsetzbarkeit punkto Ausleihverträge, Versicherungspolicen, Transport und die dafür geltenden Kontrollrituale ausgehandelt hat, beginnt der Ausstellungsarchitekt zusammen mit der Grafik- und der Multimedia-Abteilung mit der Gestaltung. «Bei der Gestaltung von Sonderausstellungen gefällt mir besonders, dass ich nicht für die Ewigkeit bauen muss. Nach vier Monaten wird eine Ausstellung in der Regel umgebaut. Das gibt mir eine neue gestalterische Freiheit,» sagt Martin Sollberger.

Zurück in Zürich

Nach dreijährigem Aufenthalt in Brunei, Tokio und zuletzt in Norditalien geniesst Martin Sollberger das kleinräumige Zürich, den sauberen See und die Ruhe in der nahen Natur umso mehr. Er arbeitete im bekannten Innenarchitekturbüro von Trix und Robert Haussmann und im Designbüro von Hannes Wettstein als freier Mitarbeiter und realisierte nebenbei für die heutige Zürcher Hochschule der Künste während acht Jahren diverse Ausstellungen.

Mit seiner Familie lebt er seit sieben Jahren in Zollikon. Hier, wo seine Schwiegereltern bereits wohnten, fanden er, seine Frau Katharina Strasser und Sohn Marlon ein altes Haus, in dem sie sich sehr wohl fühlen. «Wir geniessen es, in einem solchen Haus zu leben. Im Winter wird es in gewissen Bereichen des Hauses ziemlich kalt, aber dank dem Kachelofen können wir den Wohnbereich gemütlich warm halten.» (db)

Den ausführlichen Bericht lesen Sie im aktuelen «Zolliker Bote» vom 26. Juli 2013.