Leuchtende Kinderaugen geben ihr Kraft
Vor sechseinhalb Jahren hat Esther Uehlinger die Waldspielgruppe «Wurzelzwergli» gegründet. Von Anfang an genoss die Spielgruppe eine hohe Beliebtheit. Für die im Engadin aufgewachsene Zollikerin ist genau das der Motor und die Motivation, die Waldspielgruppe weiterzuführen.
Als Älteste von fünf Kindern war Esther Uehlinger schon früh an Kinder gewohnt. So überraschte es nicht, dass die heute 41-Jährige nach ihrer Matur in Zuoz das kantonale Kindergarten- und Hortseminar Riesbach in Zürich besuchte, um sich als Kindergärtnerin ausbilden zu lassen. Während Esther Uehlinger sechs Jahre lang einen Kindergarten im Kreis sechs der Stadt Zürich geführt hatte, besuchte sie diverse Weiterbildungen unter anderem in Waldpädagogik. «Ich war als Kind selber immer gerne im Wald und war schon immer sehr naturverbunden. So bin ich mit meinen Kindergartenkindern auch damals schon einmal in der Woche einen Tag in den Wald gegangen», meint Esther Uehlinger. Durch ihren Mann kam die junge Kindergärtnerin nach Zollikon. Nach der Hochzeit im 2000 folgten bald die eigenen drei Kinder. «Meine älteste Tochter ist jetzt zwölf. Nach ihr folgten im Zweijahresrhythmus ein Bub und ein weiteres Mädchen. Darum habe ich meinen Beruf als Kindergärtnerin vorübergehend an den Nagel gehängt», so Esther Uehlinger. 2006, als die jüngste Tochter jährig war, war Esther Uehlinger immer gemeinsam mit ihren eigenen Kindern im Wald. «Oft begleiteten uns Freunde meiner Kinder», erinnert sich Esther Uehlinger. So habe sie, ebenfalls 2006, die Waldspielgruppe mit fünf Kindern gestartet.
Leuchtende Kinderaugen geben Kraft
Die Arbeit mit Kindern sei etwas vom Schönsten, was sich Esther Uehlinger überhaupt vorstellen kann. Einen beruflichen Traum hat sie aber noch. «Die Heilpädagogik reizt mich sehr und ich möchte unbedingt eine Ausbildung in diesem Bereich machen. Allerdings sind meine eigenen Kinder noch zu klein, als dass ich diese Herausforderung jetzt annehmen könnte. Dafür habe ich noch etwas Zeit.» Und die Waldspielgruppe soll ja auch weitergeführt werden. «Wir haben regelmässig Wartelisten. Glücklicherweise können wir diese jedoch immer relativ schnell abarbeiten. Es kommt immer mal wieder vor, dass Kinder wegziehen oder Ähnliches.» Und die Leiterin der Spielgruppe ergänzt, dass ihr die leuchtenden Kinderaugen so viel Kraft und Energie zum weitermachen geben, dass sie ans Aufhören gar nicht denken mag. «Die Kinder lehren mich beispielspeise, über die Schönheit eines Schneckenhauses zu staunen. Darüber bin ich sehr dankbar.»
Der Mann, der überlebte
Neben der Tätigkeit in der Waldspielgruppe gehören Lesen und Geige spielen zu den Leidenschaften von Esther Uehlinger. Geige spielt sie aber nur für sich alleine. Die Zeit, die die engagierte Mutter von drei Kindern für sich hat, geniesst sie bei einem guten Buch. «Ich habe sowohl im Beruf wie auch zuhause immer viele Kinder um mich herum. Das finde ich sehr schön. Trotzdem geniesse ich auch die Momente für mich alleine.» Das Lieblingsbuch von Esther Uehlinger ist «Der Mann, der überlebte» von Lawrence Elliott. «Das habe ich bestimmt schon drei oder vier Mal gelesen.» Auch bei den Büchern muss für Esther Uehlinger der Mensch im Zentrum stehen. Sie liebt Bücher, die eine Persönlichkeit widerspiegeln. So gefallen ihr Bücher wie «Franz von Assisi, die Biografie von Gandhi oder von Segantini. Im Leben geht es um Begegnungen und Augenblicke. Die sind das Wichtigste überhaupt.» (fh)
Lesen Sie den ausführlichen Bericht im aktuellen «Zolliker Bote» vom 12. Juli 2013.