Fliegen mit Mass
Fliegen ist faszinierend, Fliegen ist schön, Fliegen ist nützlich – aber mit Mass. Diese Ansicht vertritt der Präsident des VFSN (Verein Flugschneise Süd – Nein) Thomas Morf. Anlässlich einer Informationsveranstaltung im Gemeindesaal Zumikon, organisiert vom Verein Pro Vernünftiger Flughafen, referierte er über die Auswirkungen der geplanten Südstarts straight am Flughafen Zürich auf die Region um Zollikon.
Die drohenden Südstarts straight über die am dichtesten besiedelten Gebiete im Süden schrecken offensichtlich viele Bewohner auf. Zudem wird realisiert, dass mit dem Straight 16 neu auch Gemeinden betroffen sind, die bis anhin keinen störenden Fluglärm hatten. Dazu gehört auch Zollikon und im Speziellen der Zollikerberg.
103 Flugbewegungen pro Stunde
Thomas Morf kritisiert die seiner Ansicht nach völlig realitätsfremde Nachfrageprognose, auf die sich der Bund und die Flughafen Zürich AG berufen. So sollen bis im Jahre 2030 406’000 Flugbewegungen in Zürich nachgefragt werden. Das bedeutet, dass ab sofort jeden Tag 21 Flugbewegungen mehr erfolgen müssen, um dies zu erreichen. Dazu wäre dann gemäss Prognose eine Spitzenkapazität von 103 Flugbewegungen pro Stunde notwendig, das heisst, alle 35 Sekunden würde eine Flugbewegung in Zürich stattfinden. Um solche Spitzenkapazitäten zu erreichen, ist der Südstart straight zwingend notwendig. Morf ist überzeugt: «Solche Ansprüche lassen sich nicht sachlich begründen, darum sollen nun Südstarts straight unter dem Vorwand der Sicherheit eingeführt werden.»
Alternatives Ostkonzept
Neben dem Konzept Straight 16 ermöglicht auch das Ostkonzept einen kreuzungsfreien Flugbetrieb. Bei diesem Konzept wird von Osten gelandet und die Starts erfolgen Richtung Norden. Der Nachteil des Ostkonzeptes ist, dass die Kapazität deutlich tiefer ist als beim Straight 16, aber immer noch gleich hoch wie mit den heutigen Betriebskonzepten. Der Vorteil des Ostkonzeptes ist, dass damit mit Abstand am wenigsten Menschen mit Fluglärm über dem Immissionsgrenzwert (IGW) belastet werden. Statistiken des Bundesamtes für Zivilluftfahrt (BAZL) zeigen, dass beim Konzept Straight 16 rund 30’000 Personen Lärm über dem IGW ertragen müssten. Beim Ostkonzept wären es dagegen knapp 10’000 Menschen. (fh)
Lesen Sie den ausführlichen Bericht im aktuellen «Zolliker Bote» vom 5.Juli 2013.