26/2013 Mehr Transparenz und steigende Anforderungen

Mehr Transparenz und steigende Anforderungen

Warum konnte das Defizit gegenüber dem Budget halbiert werden? Wie steht das neue Entschädigungsreglement im Vergleich mit den Bezirksgemeinden da? Diese und weitere Fragen konnten an der reformierten Kirchgemeindeversammlung beantwortet werden.

Die Rechnung 2012 schliesst bei einem Aufwand von rund 4’470’000 und einem Ertrag von 4’290’000 mit einem Defizit von 184’000 Franken. Sowohl bei den Personal- wie bei den Sachaufwendungen konnten gegenüber dem Budget je rund 100‘000 resp. 150‘000 Franken eingespart werden. Finanzverwalter Wolfgang Herbrich zeigte auf, dass 2012 für den Betrieb, inklusive aller Löhne, Liegenschaften, Verwaltungskosten und Ausgaben für Missionen nicht mehr gebraucht wurde als vor sechs Jahren. Dies, obwohl deutlich mehr geboten wird. «Der Druck auf unsere Mitarbeiter und Pfarrer hat zugenommen. Auch wir spüren das», unterstrich Präsident Christoph Marugg seine Erläuterungen.

Neue Entschädigungsansätze

Sowohl die Jahresrechnung und das Entschädigungsreglement wurden einstimmig gutgeheissen. Das durfte von Christoph Marugg und seiner Kirchenpflege als grosses Vertrauen der Stimmberechtigten gewertet werden. Die heute geltenden Entschädigungen der Kirchgemeindemitglieder wurden letztmals vor 14 Jahren festgesetzt. Seither ist gemäss Landesindex der Konsumentenpreise eine Teuerung von rund 11 % aufgelaufen. Dazu sind die Ansprüche und rechtlichen Anforderungen an die Aufgabenerfüllung der einzelnen Behördenmitglieder gestiegen und erfordern eine noch höhere Professionalität als früher. Mit der moderaten Erhöhung der Entschädigungen wurde dieser Entwicklung Rechnung getragen. Trotzdem wird nach wie vor ein wesentlicher Teil der Arbeit ehrenamtlich geleistet. Ein Vergleich der Kirchenpflegen im Bezirk Meilen zeigt, dass die bisherigen Entschädigungen in der Kirchenpflege Zollikon deutlich unter jenen in den anderen Gemeinden lagen. Die neuen Ansätze entsprechen einem im Bezirk üblichen Durchschnitt.

Kirchliche und politische Veränderungen

2014 ist wieder ein Wahljahr für die Kirchenpflege. Nach den Sommerferien wird eine Findungskommission gebildet, die mögliche Kandidatinnen und Kandidaten suchen und prüfen wird. Ein heikles Thema wird in naher Zukunft die Kirchensteuerinitiative der Jungfreisinnigen sein. Wolfgang Herbrich beleuchtete die Auswirkungen, die eine Annahme zur Folge hätte. 

Pointierteres Profil

Mit dem Projekt «KirchGemeindePlus» hat die reformierte Landeskirche einen umfassenden Erneuerungsprozess gestartet. Ziel ist es, für die Zukunft Rahmenbedingungen zu schaffen, die eine gesellschaftlich relevante Kirche und ein attraktives Kirchgemeindeleben ermöglichen. Dieser Erarbeitungsprozess ist bereits im Gange: In Zollikon im Moment in Arbeit ist die Erstellung einer Ist-Aufnahme, anhand der die Kirchenpflege allenfalls ihr Profil schärfen müsste. Personelle Ressourcen und Infrastruktur sollen so genutzt werden, dass auch zukünftig eine für alle zufriedenstellende Kirchenarbeit geleistet werden kann. (cef)

Lesen Sie den ausführlichen Bericht im aktuellen «Zolliker Bote» vom 28. Juni 2013.