Ende gut, alles gut: Das katholische Kirchgemeindehaus wird saniert
Alle Anträge der Kirchenpflege sind an der katholischen Kirchgemeindeversammlung vom 17. Juni angenommen worden. Nun kann die lang geplante Sanierung endlich konkret angepackt werden.
Der Kirchenpflegepräsident ist zu Beginn leicht angespannt. Zu gerne möchte er, dass die Anträge heute alle angenommen werden. Der Hauptantrag zum Sanierungsprojekt des Kirchgemeindehauses ist an sich unbestritten, doch die zwei Zusatzanträge – der eine zum Umbau von Saal und Stube, der zweite zu den Investitionen zur Wärmeerzeugung mit erneuerbarer Energie – wurden von der RPK abgelehnt. Kosten und Nutzen stünden nicht in einem angemessenen Verhältnis.
Auch das Publikum ist gespannt. Antrag eins zur Jahresabrechnung wird fraglos akzeptiert und angenommen. Auf das Zählen wird verzichtet, die Annahme ist einhellig.
Es ist die Sanierung, die heute interessiert.
Ihre bisherige Planungsgeschichte reicht bis zum 4. Dezember 2006 zurück. Damals hatte man erstmals einen Projektierungskredit für die dringend nötige Sanierung gesprochen. Ein Jahr später wurde dieser Kredit erhöht, wiederum ein Jahr später die Sanierungspläne zugunsten eines Neubaus über den Haufen geworfen. Im Frühjahr 2009 hat die Annahme der Initiative Sintzel diese Ideen gestoppt: Häuser seien keine Wegwerfgegenstände, sagte der Initiant Kurt Sintzel damals, man solle das Haus aus den siebziger Jahren lieber sanieren und das übrige Geld gescheiter für die Jugend einsetzen. Schliesslich stünden die Leute heute nicht mehr vor der Kirche Schlange. Seine Initiative wurde damals mit einer Zweidrittelmehrheit angenommen. Die Kirchenpflege musste nochmals über die Bücher, zurück auf das Feld Sanierung sozusagen. Im April 2011 bewilligten die Stimmbürger den Kredit für einen Architekturwettbewerb. Vor einem Jahr dann wurde der Projektierungskredit für die Minimalvariante «Regula» gesprochen und im November auf 450‘000 Franken aufgestockt.
Gesamtkosten von 8 Millionen stehen an
Baukommissionspräsident Hans Gremli erklärte die Pläne ausführlich und übersichtlich, begründete die Mehrkosten, welche die Gesamtkosten nun auf 8 Millionen hinaufschnellen liessen – was dank Legaten und Baukostenbeiträgen der kantonalen Kirche zu einem zu bewilligenden Baukredit von 6,975 Millionen führt.
Erich Schneider zeigte auf, dass die Katholiken der Gemeinde Zollikon und Zumikon mit der dazu geplanten Steuererhöhung von acht auf zehn Prozent noch immer moderat besteuert würden. Liege doch das kantonale Mittel bei 14.12 Prozent. „Zudem habe ich es konkret ausgerechnet“, sagte er, „bei einem steuerbaren Einkommen von 50’000 Franken macht das pro Einzelperson 42 Franken aus, bei einem Paar gar bloss 28 Franken. Das zeigt mir, dass diese Steuererhöhung auch für Leute verkraftbar ist, die wirklich aufs Geld schauen müssen.“
Gutsverwalter Daniel Pin erklärte den dazugehörigen Finanzplan, befand die Realisation als sinnvoll und möglich – und prognostizierte bereits für 2020 eine wieder schuldenfreie Kirchgemeinde dank einem bereits bestehenden fetten Polster.
RPK-Präsident Urs Häfliger äusserte sich ohne Polemik: Nach intensiven Diskussionen würden sie nun den Hauptantrag unterstützen, verlangten aber ein enges Finanzcontrolling. Bei den Zusatzanträgen sähen sie den Kosten-Nutzen-Effekt negativ und lehnten diese deshalb ab.
Abstimmungsresultate
Man kam zu den einzelnen Abstimmungen. Der Hauptantrag wurde mit 71 zu 7 Stimmen angenommen. In der Kirchenpfleger-Reihe auf dem Podium machte sich Erleichterung breit. Der Zusatzantrag 1 zum Umbau des Foyers, zu dem Erich Schneider noch kurz einen Werbespot geschaltet hatte, in dem er sagte: „Wenn schon der Pfarrer nun im Berg ist, dann wollen wir wenigstens noch im Dorf festen!“ kam mit 62 Ja gegen 16 Nein auch auf eine komfortable Mehrheit – genauso wie Zusatzantrag 2 zur energetischen Optimierung, der mit 61 zu 16 angenommen wurde. Auch die Schlussabstimmung zu Haupt- und Zusatzanträgen war mit 69 Ja- zu 8 Neinstimmen eindeutig.
Fehlte noch der Antrag von Joseph Eugster, über das gesamte Sanierungsprojekt an der Urne abstimmen zu lassen. Ein Drittel der Anwesenden hätte ihn dabei unterstützen müssen. Doch sein Antrag wurde mit 7 Ja zu 64 Nein abgeschmettert. (db)
Lesen Sie den ausführlichen Bericht im aktuellen «Zolliker Bote» vom 21. Juni 2013.