44/2012 «Ich wage es und werde Diakonisse

«Ich wage es und werde Diakonisse!»

Seit 30 Jahren gehört Schwester Margrit Muther zur Schwesternschaft des Diakoniewerks Neumünster, deren Leitung sie am Sonntag abgibt. Ihr Leben im Dienste ihrer Mitmenschen sei ein erfülltes, auch wenn sie es so nicht habe kommen sehen.

Der Lebenslauf von Schwester Margrit Muther ist so ganz anders, als man ihn von einer Diakonisse erwarten würde. Weder stammt sie aus einer sehr gläubigen Familie noch hätte sie es früher für möglich gehalten, einst einer Schwesternschaft beizutreten. Doch wie das Leben so ist, spielte es auch bei Margrit Muther anders als erwartet. Der Besucherin kommt sie mit zielstrebigen Schritten entgegen und ehe sie in ihr Büro bittet, genügt ein Blick in ihre wachen, klaren Augen, um zu wissen: Diese Schwester weiss, was sie will. „Ja, das wusste ich tatsächlich immer: Ich wollte einen Mann und zwölf Kinder, am liebsten alles Buben“, sagt sie und lacht zum ersten Mal ihr ansteckendes Lachen, das an diesem Nachmittag in ihrem Büro im Diakoniewerk Neumünster noch so oft erklingen wird. Hier ist Schwester Margrit zu Hause, hier hat sie ihre Familie. 56 Diakonissen gehören heute zur Schwesternschaft. Als Margrit Muther hier vor dreissig Jahren ihre siebenjährige Probezeit begann, waren es noch über 200. Mit 68 Jahren und nur wenige Tage vor ihrer Pensionierung ist sie heute die zweitjüngste der Schwestern. (mmw)