So macht Arbeit Spass
Wenn Zolliker Jugendliche für Jugendliche arbeiten, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, dann stehen die «Helping Days» an. So geschehen Ende Mai und Anfang Juni.
Jasmina, Mario, Artemis und Sophie stehen lachend im Zimmer von Artemis und streichen eine Wand gelb. Die Jugendlichen besuchen die 2. Sekundarklasse in Zollikon. An diesem Donnerstagnachmittag streichen sie die Wand nicht nur, weil sie Artemis eine Freude bereiten wollen, sondern weil sie Geld sammeln für ihre Partnerschule in Albanien. Dabei stehen die vier stellvertretend für alle Sekundarschülerinnen und -schüler der Sekundarschule Zumikon-Zollikon.
Die Idee ist eigentlich ganz einfach: Die Jugendlichen leisten Arbeitseinsätze bei Menschen, die Hilfe im Garten, im Geschäft oder im Haushalt benötigen. Für eine Spende von mindestens 30 Franken pro Stunde und zwei Schüler schieben sie den Rasenmäher, putzen Fenster, gehen mit dem Hund spazieren, packen Prospekte ein – oder streichen Wände. Das Projekt nennt sich «Helping Days» und wird von der Sekundarschule Zumikon-Zollikon organisiert – dieses Jahr bereits zum siebten Mal.
Für eine gute Sache
Um die Partnerschule in Albanien finanziell zu unterstützen, engagieren sich die Jugendlichen einmal im Jahr während zwei halber Tage in privaten Haushalten und Betrieben. Es ist ein Konzept, das sich bewährt und von dem am Ende alle profitieren: Die Bevölkerung dank der Einsätze der Jugendlichen, diese wiederum sammeln wertvolle Erfahrungen ausserhalb des regulären Unterrichtes und das grösste Geschenk erhalten die Jugendlichen in Albanien. Der gesamte Erlös aus den geleisteten Arbeitsstunden fliesst in ihre Schule, die dank der Spenden aus der Schweiz saniert werden kann. Jedes Jahr kommen zwischen 6000 Franken und 8000 Franken zusammen. «Normalerweise kommt von der Gemeinde Zollikon noch eine Spende hinzu, die aber dieses Jahr aufgrund der Sparmassnahmen gestrichen wurde», erklärt Gabriela Eiholzer, Lehrerin an der Sekundarschule. Man sei aber dabei, neue Geldgeber zu finden.
Begleitet wird das Projekt von der Hilfsorganisation International Project Aid (IPA) mit Sitz in Zürich. Vor Ort in Albanien sorgt ein Mitarbeiter von IPA nicht nur dafür, dass die Gelder am richtigen Ort eingesetzt werden, sondern kontrolliert auch die Arbeiten auf der Baustelle. (slb)